Die Hamburger sehnen der Spielpause entgegen. Bis dahin wollen die Schützlinge von Trainer Per Carlen eine Siegesserie hinlegen.

Hamburg. Mit dem rauschenden 27:19-Sieg gegen die SG Flensburg-Handewitt hat für die viel beschäftigten HSV-Handballer am Dienstag eine neue Zeitrechnung begonnen: Von nun an werden die Spieltage rückwärts gezählt. Fünf sind noch zu überstehen, so rechnet es Trainer Per Carlén vor, dann ruht der Spielbetrieb zugunsten der Nationalmannschaften für 19 Tage. "Wenn wir dann immer noch mit zwei Bundesliga-Niederlagen dastehen, könnte ich damit leben", sagt der Schwede.

Das Zwischenziel ist allemal erreichbar. Zweimal muss der HSV gegen Balingen antreten, einmal im Pokal auswärts, einmal in der Liga zu Hause. Dazu kommen die Spiele gegen Großwallstadt sowie in der Champions League in Koper (Slowenien) und gegen Metalurg Skopje. Der mazedonische Meister macht dem deutschen am Sonntag in der Sporthalle Hamburg seine Aufwartung (17.30 Uhr/Eurosport), bevor Buxtehudes Frauen Dynamo Wolgograd empfangen (20.30 Uhr/Laola1.tv).

Allzu viel hat Carlén über den nächsten Gegner nicht in Erfahrung gebracht. Er erwartet "eine typisch jugoslawische Mannschaft, die zwei Deckungsvarianten beherrscht". Unter allen Vorrundengegnern könnte es die bislang größte Herausforderung für seine Mannschaft werden. In der neu geschaffenen SEHA League, in der zwölf südosteuropäische Topteams organisiert sind, übernahm Metalurg unter der Woche durch einen 32:24-Heimsieg über den slowenischen Meister Tatran Presov die Spitze vor dem Lokalrivalen Vardar. Auch in der Champions-Lea gue-Gruppe C ist die Mannschaft des kroatischen Erfolgstrainers Lino Cervar noch ungeschlagen, als einziges Team neben dem Tabellenführer HSV.

Auf seinen mutmaßlich Besten muss Cervar freilich verzichten: Der montenegrinische Halbrechte Zarko Markovic handelte sich beim 25:25-Unentschieden in St. Petersburg drei Sekunden vor Schluss eine Rote Karte ein und wurde für die Partie in Hamburg gesperrt. "Das macht es uns natürlich leichter", sagt Carlén. Er kann nur zu gut einschätzen, was es heißt, einen Linkshänder im rechten Rückraum ersetzen zu müssen: Sein Sohn Oscar wird wegen eines Kreuzbandrisses die Saison verpassen, auch die Rückkehr von Marcin Lijewski ist nach einer Sprunggelenksoperation noch nicht absehbar.

Dafür könnte Michael Kraus schon bald seinen Saisoneinstand geben. Der Spielmacher der Nationalmannschaft, der sich bei einem Autounfall am Knie verletzt hatte, übte am Freitag mit der Mannschaft fleißig Gegenstöße, wenn auch noch ohne Körperkontakt. Kreisläufer Igor Vori hat seine Gelenksbeschwerden bereits überwunden. "Ihm hat die einwöchige Pause sehr gut getan", glaubt Carlén. Bald wird auch der Trainer seine bekommen.