Es kann nur einen geben . Keine Position wird in Mannschaftssportarten derart häufig diskutiert wie die des Torhüters - der Einzelkämpfer zwischen den Pfosten. Während im Handball der Platz im Tor selten an nur einen Keeper fest vergeben ist, geht es zwischen Fußball-Torhütern häufig wenig entspannt zu. Schließlich bedeutet der Status der Nummer eins zumeist eine Stammplatzgarantie für eine gesamte Saison. Das beste Beispiel für eine vergiftete Atmosphäre ist das langjährige Torwart-Duell zwischen Oliver Kahn und Jens Lehmann.

Die zwei Alphatiere mit dem übermäßig großen Ego würdigten sich in den Trainingseinheiten der Nationalmannschaft keines Blickes und warteten nur auf einen Ausrutscher des anderen. Zwar gab es bei der WM 2006 im Viertelfinale gegen Argentinien vor dem Elfmeterschießen den legendären Händedruck zwischen Ersatzmann Kahn und Stammkeeper Lehmann, mehr als ein Scheinfrieden war dies aber nicht. Wenig später lieferten sich die beiden schon wieder Wortgefechte.

Ähnlich emotional und verrückt ging es auch zwischen den Nationaltorhütern Bodo Illgner und Andreas Köpke zu. Illgner schnitt seine Interviews mit, damit sein Konkurrent ihm keine falschen Zitate in den Mund legen konnte. Kein Wunder also, dass Torhüter gemeinhin als sehr skurril gelten.