Hamburger rücken durch 34:31 bei Sävehof auf Platz drei vor

Lidköping. Für eine ausgelassene Feier waren die Umstände zu traurig (s. unten) und der Sieg zu pflichtgemäß. Am Ende war Martin Schwalb, der Trainer der HSV-Handballer, nur "froh, dass sich die Mannschaft durchgebissen hat und wir verdient gewonnen haben". Mit 34:31 (18:18) hatte sich der Bundesliga-Tabellenführer am vorletzten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase beim schwedischen Meister IK Sävehof durchgesetzt.

Zur Entwarnung bot die Partie, der zwei sieglose vorangegangen waren, wenig Anhaltspunkte. Nach 20 Minuten, etlichen Ballverlusten und schwacher Abwehrleistung lagen die Hamburger gegen den Außenseiter mit 11:16 zurück. Die Wende kam kurz vor der Halbzeit, als dem HSV sechs Tore hintereinander gelangen. Allein vier davon erzielte Michael Kraus, zumindest er zeigte sich von seiner Grippeerkrankung gut erholt. Seine angeschlagenen Nationalmannschaftskollegen Pascal Hens und Torsten Jansen ließ Schwalb zwecks Schonung draußen, Blazenko Lackovic (Schulter) war erst gar nicht nach Lidköping mitgereist.

Spielmacher Kraus musste notgedrungen den Platz im linken Rückraum einnehmen, was eine gute Idee war: Er avancierte zum zehnfachen Torschützen. Linkshänder Krzysztof Lijewski lenkte dafür das Spiel von der zentralen Position aus und konnte nach zwei Schulteroperationen weitere Fortschritte andeuten. Trotzdem blieb es bis zum Ende spannend.

"Man hat gemerkt, dass uns wichtige Kräfte im Angriff gefehlt haben", sagte Schwalb. Auffällig ist, dass der Sieg diesmal nicht dank, sondern trotz der Torhüterleistung sichergestellt wurde. Sie war vergleichsweise nicht vorhanden. Per Sandström parierte gegen seinen Heimatklub in 22 Minuten fünf Würfe (23 Prozent), Johannes Bitter in 37 Minuten gar nur drei (18).

Dank der Heimniederlage Koldings gegen den ungarischen Tabellenführer Veszprem haben sich die Hamburger auf den dritten Platz verbessert. Ihn zu behaupten würde schon ein Unentschieden im letzten Gruppenspiel gegen die Dänen am kommenden Sonntag genügen (17 Uhr, Sporthalle Hamburg/Eurosport).

Dann würde dem HSV wenigstens ein Gruppensieger als Gegner im Achtelfinale erspart bleiben. Leicht würde es unter Umständen auch gegen einen Gruppenzweiten nicht werden, zumal der HSV in jedem Fall das Rückspiel auswärts bestreiten muss. Die Auslosung wird am 7. März in Wien vorgenommen.

Tore, Sävehof: Jakobsson 11, R. Johansson 4, Fritzon 4, T. Johansson 3, J. Stenbäcken 3 (1 Siebenmeter), Barud 2, Nielsen 1, Forsell-Schefvert 1, A. Stenbäcken 1, Berggren 1; Hamburg: Kraus 10, M. Lijewski 7, K. Lijewski 3, B. Gille 3, Vori 3, Lindberg 3 (2), Duvnjak 2, Flohr 2, Schröder 1. Schiedsrichter: Hajek/Macho (Tschechien). Zuschauer: 2042. Zeitstrafen: 5; 2.