Auch Ausfälle bringen die HSV-Handballer nicht vom Meisterkurs ab. Die Verlegung des Heimspiels gegen Hannover kommt gelegen.

Hamburg. Um die Verlegung des Heimspiels gegen Hannover-Burgdorf von Mittwoch auf Donnerstag (20.15 Uhr, O2 World) ist Martin Schwalb wahrlich nicht traurig. Bei der Genesung seiner vier angeschlagenen HSV-Handballer kann jeder zusätzliche Tag Gold wert sein. "Wir haben derzeit schwerwiegendere Ausfälle zu verkraften als viele andere Bundesligamannschaften", sagt Kapitän Guillaume Gille, der sich selbst mit einem Sehneneinriss in der Wade herumplagt.

Das Erstaunliche ist nur: Die Personalkürzungen sind dem Tabellenführer der Bundesliga kaum anzumerken. Der überzeugende 35:30-Sieg am Sonntag beim aufstrebenden SC Magdeburg jedenfalls ließ Gille, Krzysztof Lijewski, Blazenko Lackovic (beide Schulter) und Michael Kraus (Grippeinfekt) nicht vermissen.

Fünf Punkte beträgt nun der Vorsprung nach dem 20. Sieg hintereinander auf die einzig verbliebenen Verfolger THW Kiel und Füchse Berlin, und nach branchenüblicher Rechnung verbleiben nur noch vier Gelegenheiten, in denen die Hamburger auf dem Weg zu ihrer ersten deutschen Meisterschaft möglicherweise davon zehren müssen: die Auswärtsspiele in Berlin (20. März), Flensburg (6. April), bei Titelverteidiger Kiel (20. April) und den Rhein-Neckar Löwen (4. Mai).

"Bei uns denkt aber niemand so", versichert Gille, "wir wissen um die Bedeutung jedes einzelnen Schrittes. Magdeburg war ein gutes Spiel, es muss aber weitergehen." Wann der 34-Jährige wieder mithelfen kann, sei nicht abzusehen: "Es geht von Tag zu Tag besser. Im Training mache ich schon einiges mit, aber es fehlen noch handballspezifische Belastungen."

Etwas konkreter wird der Kapitän, als seine Vertragssituation zur Sprache kommt: Die Verlängerung mit ihm und seinem Bruder Bertrand Gille, 32, steht offenbar bevor. "Ich gehe davon aus, dass wir uns bald einigen werden", sagt Guillaume Gille. Im Grundsatz bestehe Einmütigkeit, es seien nur noch Details zu klären.

Ursprünglich hatten beide Seiten bereits während der WM-Pause der Bundesliga im Januar zum Abschluss kommen wollen. Guillaume Gille sieht den Zeitplan auch so eingehalten: "Uns war wichtig, Klarheit zu haben. Und die haben wir bekommen."