Hamburg. Während des Abschlussspiels blieb er unauffällig und scheiterte in seiner einzigen Szene sogar mit einem Elfmeter an Jaroslav Drobny. Doch das Vertrauen seines Trainers hatte sich Ruud van Nistelrooy schon längst gesichert. "Er macht einen richtig guten Eindruck", sagte Armin Veh, "und wirkt fitter als vor Beginn der Hinrunde. Während der Vorbereitung konnte er alle Einheiten absolvieren."

Neben den anderen Offensivspielern Änis Ben-Hatira, 22, Jonathan Pitroipa, 24, und Eljero Elia, 23, die Sonnabend bei Schalke 04 (18.30 Uhr) für die nötige Schnelligkeit bei Kontern sorgen sollen, wirkt der Niederländer, der am 1. Juli seinen 35. Geburtstag feiern wird, fast wie ein Relikt aus einer vergangenen Fußball-Generation. Dass der Kampf van Nistelrooys um die nötige Dynamik eines Torjägers nicht aussichtslos ist, bestätigt der Leistungsdiagnostiker des HSV: "Bei entsprechendem Training und professioneller Einstellung kann ein 34-, 35-jähriger Spieler rein physisch betrachtet genauso schnell sein wie ein Spieler Mitte 20", glaubt Manfred Düring. "Hinzu kommt aber auch die Erfahrung, die eine große Rolle spielt, wie das richtige Stellungsspiel." Allerdings werde, je älter ein Spieler sei, umso wichtiger, mehr Aufwand zu betreiben, sei es der Trainingsumfang oder regenerative Maßnahmen.

Im August startete der HSV dank eines Doppelpacks von van Nistelrooy mit einem 2:1-Sieg über Schalke in die Bundesligasaison. "Natürlich wäre es gut, auch dieses Mal wieder mit einem Erfolg zu starten, aber das Wichtigste für uns wäre Konstanz", sagt der Torjäger, der in Gelsenkirchen auf seinen "besten Fußball-Kumpel", wie er den Ex-Madrilenen Raúl bezeichnet, sowie Nationalmannschaftskonkurrenten Klaas Jan Huntelaar trifft.