Hamburg. Warum hat Männerhandball mehr Zuschauer als Frauenhandball? Hat ein Bundestrainer genug Zeit für die Familie? Und vor allem: Kann Deutschland wieder Weltmeister werden? Es waren keine einfachen Fragen, denen sich Heiner Brand und HSV-Profi Matthias Flohr gestern in der Zentrale der Ergo-Versicherungsgruppe in der City Nord stellten. Ausgedacht hatte sie sich die Klasse 7a des Gymnasiums Ohlstedt, die im Rahmen eines Journalismus-Projekts die prominenten Sportler interviewen durfte und dabei Neues zutage förderte. Etwa, dass Brand als Profi heutzutage wohl nicht bei seinem Heimatklub VfL Gummersbach anheuern würde, dem er zeit seines Spielerlebens treu geblieben war.

Die Fragen der erwachsenen Medienvertreter überraschten Brand dagegen weniger. Den Alt-Internationalen Henning Fritz, 36, habe er deshalb als vierten Torhüter in den vorläufigen 28er-Kader für die WM in Schweden (13. bis 30. Januar) berufen, "weil er im Ernstfall eingesetzt werden könnte. Den jüngeren Torhütern würde man damit keinen Gefallen tun." Bei der WM könne man nicht den Anspruch haben, ganz vorn zu landen: "Wir können in der Vorrunde alle schlagen, aber auch gegen alle verlieren."

Und auf das Vorbereitungsspiel in der O2 World gegen den WM-Gastgeber am 3. Januar (16.45 Uhr/ARD) freue er sich besonders: "Wir haben vom letzten Länderspiel gegen Slowenien im vergangenen Jahr sehr gute Erinnerungen an Hamburg." Die Fans offenbar auch: 7000 Eintrittskarten sind bereits verkauft.