Hamburg. Lange Zeit trieb das extrovertierte Kraftpaket seine Trainer häufig an den Rand des Wahnsinns. Jetzt gibt sich der Forward geläutert.

Malik Müller nimmt sich Zeit. Viel Zeit. Minutenlang wandern seine Augen die Speisekarte im Restaurant Matsumi auf und ab, immer wieder blättert er vor und zurück. „Wenn ich nicht auf meine Ernährung achten würde, wüsste ich sofort, was ich nehme. Aber ich will ja etwas ohne Kohlenhydrate. Ich will so fit wie möglich in die Play-offs“, sagt der Forward der Hamburg Towers und bestellt sich eine große Sushi-Platte – ohne Reis natürlich. Der 25-Jährige ist eben geläutert.

So diszipliniert war der gebürtige Frankfurter nicht immer in seiner Karriere. Lange Zeit galt das extrovertierte Kraftpaket als „schlampiges Genie“, das Trainer häufig an den Rand des Wahnsinns trieb. „Auf dem Platz habe ich immer Vollgas gegeben, aber abseits des Courts hatte ich immer mal kleine Disziplinprobleme“, gesteht Müller ein.