Winsen (Luhe). Warum Marcel Siem vor dem Turnier in Winsen sauer auf seinen Kollegen Martin Kaymer ist.

Das Riesenrad hinter dem 18. Grün drehte bereits seine Runden. Von dort hat man einen prächtigen Blick über den Porsche Nord Course der Green Eagle Golf Courses in Luhdorf bei Winsen. Die Golfprofis spielten mit Amateuren wie Moritz Fürste oder Martin Harnik eine Trainingsrunde beim ProAm. Handwerker zimmerten die letzten Büdchen im bislang größten Public Village zusammen, gigantische Lkw brachten Waren für die Shops. Aufbruchstimmung einen Tag vor dem Start der Porsche European Open. Um Punkt 7.30 Uhr schlagen die ersten Spieler an diesem Donnerstag bei dem mit rund 1,8 Millionen Euro dotierten Turnier der DP World Series ab.

Anton Albers, der Buchholzer, der für den HGC Falkenstein spielt, ist um 12.30 Uhr am zehnten Abschlag dran. Vor einem Jahr war er als Amateur, dabei, diesmal fehlt das „A“ in Klammern hinter dem Namen des 23-Jährigen. Am vergangenen Wochenende war er für seinen Club noch in der Bundesliga aktiv, Dienstag erklärte er sich zum Profi – und nun geht es los.

Golfturnier: Auch Tiger Christensen ist am Start

In Zukunft darf er Preisgeld behalten, und vielleicht klappt es ja sofort, und er übersteht den Cut. Es ist jedenfalls ein Privileg für den Rookie, eine Einladung für so ein hochkarätiges Turnier zu erhalten. Das gilt auch für Tiger Christensen (19) vom HGC, der sich als einer von zwei Amateuren mit den 154 Profis messen darf. Christensen hat bis zu seinem Start um 14.20 Uhr Zeit, nervös zu werden.

Kurzfristig sagte der in Hamburg geborene Pole Adrian Meronk (30), der zu den aktuell besten Spielern in Europa gehört, wegen einer Verletzung ab. Ärgerlich für den Veranstalter. Der Vertragsstreit mit der von Saudi-Arabien finanzierten LIV-Tour und deren Spielern sowie ein gleichzeitig in den USA ausgetragenes Turnier, das mit 20 Millionen US-Dollar dotiert ist, haben zudem dazu geführt, dass die ganz großen Namen auf dem längsten Platz in Europa fehlen.

Der wegen seiner LIV-Starts gesperrte Martin Kaymer hatte vergangene Woche deshalb angedeutet, dass sich der Hauptsponsor nach diesem Jahr zurückziehen könnte. „Es gehört sich nicht, direkt vor dem Turnier solch einen Wirbel zu machen“, kritisierte Marcel Siem (43) den prominenten Kollegen, „das hat der Platz nicht verdient.“

Etwa 140 Meter wurde der Kurs verkürzt, das Rough ist weniger dick, die Grüns „so gut wie noch nie“ (Siem). Der Frankfurter Yannik Paul (29) erwartet deshalb niedrigere Scores als 2022, als der Finne Kalle Samooja mit sechs Schlägen unter Par 72 gewann. Das „Grüne Monster“ ist bereit, die sechsten Porsche European Open in Winsen können starten.

Spielbeginn der ersten beiden Runden am Donnerstag und Freitag ist jeweils 7.30 Uhr von Tee 1 und 10. Tagestickets kosten an den ersten beiden Tagen für den Platz 25 Euro. Am Finalwochenende kostet das Tagesticket jeweils 40 Euro. Das Turnierticket für alle Tage gibt es für 90 Euro. Shuttleservice: Vom Bahnhof Winsen/Luhe fährt stündlich zwischen 7.30 und 17.30 Uhr ein kostenloser Bus-Shuttle zur Anlage. Zurück geht es stündlich zwischen 8 und 21 Uhr.