Das Urteil des ehemaligen Fifa-Schiedsrichters Urs Meier über die Schiedsrichter bei dieser WM fällt erneut kritisch aus. Schiedsrichter Djuamel Haimoudi hatte gleich mehrere Fehlentscheidungen im Spiel Brasilien gegen die Niederlande gefällt.

Brasília/Hamburg. Die krassen Fehlentscheidungen des algerischen Schiedsrichters Djuamel Haimoudi im Spiel um Platz drei zwischen Brasilien und den Niederlanden waren nicht die ersten Fehlentscheidungen eines Schiedsrichters bei der Weltmeisterschaft in Brasilien. Darum fiel das Urteil nach dem Spiel vom ehemaligen Fifa-Schiedsrichter Urs Meier im ZDF auch erneut kritisch aus. Es seien „nicht die 25 besten Schiedsrichter hier“, sagte der Schweizer. „Sie geben sich alle unheimlich Mühe. Aber wir brauchen Profis, keine Amateure.“

Meier sagte dies nach der Partie in der Schiedsrichter Djuamel Haimoudi gleich mehrere, zum Teil gleichzeitige Fehlentscheidungen traf. Gleich zu Beginn der Partie pfiff der Algerier einen Elfmeter für die Niederlande und zeigte Thiago Silva nach dem Foul an Arjen Robben die Gelbe Karte. Das Foul fand allerdings vor dem Strafraum statt und Thiago Silva war der letzte Mann, folglich hätte es hier die Rote Karte geben müssen. Später zeigte Haimoudi dem Brasilianer Oscar Gelb für eine Schwalbe, dabei war dieser von Blind im Strafraum klar gefoult worden (69.).

Unterdessen hat sich Weltverbands-Präsidenten Joseph S. Blatter ebenfalls zu Wort gemeldet und seinen Landsmann wegen seiner häufigen Kritik an den schwachen Schiedsrichter-Leistungen bei der WM in Brasilien ins Visier genommen. „Meier sollte sich besinnen. Am Fernseher zu kritisieren, ist einfach“, hatte der 78-Jährige gesagt: „Ich mag die Leute nicht, die im und vom Fußball leben und gleichzeitig auf dem Fußball herumhacken.“

Dem setzte Meier entgegen: „Der Bumerang wird zurückkehren“, ohne seine Andeutung zu konkretisieren. Meier kritisierte weiter, dass durch die schlechten Schiedsrichter-Leistungen bei dieser WM „die Schwachpunkte in der Ausbildung klar“ aufzeigen würden.

Zudem deutete Meier an, dass die Leistung des algerischen Schiedsrichters Djamel Haimoudi auch aus einem Kopf-Problem resultiert haben könnte. „Dieses Spiel will man als Schiedsrichter gar nicht pfeifen“, äußerte der 55-Jährige: „Du willst auch als Schiedsrichter das Finale pfeifen und bist enttäuscht und fühlst Dich als Verlierer.“

Bereits in der Vorrunde waren die Schiedsrichter in die Kritik geraten. Gleich im Eröffnungsspiel hatte der Japaner Yuichi Nishimura einen Elfmeter für Brasilien gegeben, obwohl der brasilianische Stürmer Fred eine Schwalbe fabrizierte. Brasilien gewann 3:1. Auch Mexiko verzweifelte an den Leistungen rund um das Schiedsrichtergespann von Wilmar Alexander Roldan Perez aus Kolumbien. Mehrere Abseitsentscheidungen verhinderten Tore, Mexiko gewann dennoch 1:0. Umstritten war auch die Rote Karte gegen den Italiener Claudio Marchisio im Spiel gegen Uruguay. Der mexikanische Schiedsrichter Marco Antonio Rodriguez Moreno will ein böses Foul gesehen haben, es war ein Zweikampf, bei der die Gelbe Karte ausgereicht hätte.

Bleibt aus Sicht der Deutschen nur zu hoffen, dass Schiedsrichter Nicola Rizzoli eine bessere Partie abliefern wird. Davon ist allerdings auszugehen. Der Italiener ist erfahren, pfiff auch das Champions League-Finale 2013 zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund.

Mit Material von dpa und sid