Der Transfer von Uruguays Fußball-Star Luis Suarez vom FC Liverpool zum FC Barcelona ist perfekt. Angeblich soll der 27-Jährige sogar mit 94 Millionen Euro so teuer wie Ablöse-Weltrekordler Cristiano Ronaldo sein.

Barcelona. Der „Beißer“ lässt die Kasse klingeln: Der neue FC-Barcelona-Star Luis Suárez ist möglicherweise zusammen mit Cristiano Ronaldo zum teuersten Fußballer des Planeten aufgestiegen. In England wird die Ablösesumme des bisherigen Goalgetters des FC Liverpool auf 94 Millionen Euro (75 Millionen Pfund) taxiert, während in Spanien als Ablöse 75 bis 81 Millionen Euro kolportiert werden.

Der portugiesische Weltfußballer Ronaldo hatte bei seinem Wechsel 2009 von Manchester United zu Real Madrid ebenfalls 94 Millionen Euro gekostet. Der seit seiner Biss-Attacke auf Italiens Giorgio Chiellini bei der WM in Brasilien höchst umstrittene uruguayische Star Suárez (27) wechselt auf jeden Fall endgültig vom ehemaligen englischen Rekordmeister FC Liverpool zum katalanischen Renommierklub. Der Uru-Star erhält einen Fünfjahresvertrag.

Suárez darf damit künftig an der Seite von Lionel Messi, Neymar und Marc-André ter Stegen bei Barca auf Torejagd gehen. Auf der Homepage des 22-maligen spanischen Champions, der in der abgelaufenen Spielzeit erstmals seit 2007/2008 ohne Titel geblieben war, wurde ein Bild von Suárez im Trikot der Blaugrana mit nach oben gereckten Daumen veröffentlicht.

Barca lässt sich die Dienste des Torjägers vom FC Liverpool, mit 31 Treffern Top-Torschütze der vergangenen Premier-League-Saison, viel Geld kosten, nachdem erst in der vergangenen Saison Neymar für 86 Millionen Euro vom FC Santos verpflichtet worden war. Erst am Donnerstag hatte der Verein allerdings den chilenischen WM-Star Alexis Sanchez für 40 Millionen Euro an den FC Arsenal abgegeben und zumindest einen Teil der Suárez-Ablöse wieder reingeholt.

Der 27-jährige Uruguayer, der noch den medizinischen Test in der kommenden Woche in Barcelona absolvieren muss, hatte bei der WM in Brasilien durch seine Beißattacke auf den Italiener Giorgio Chiellini für Negativschlagzeilen gesorgt. Durch die Sperre des Weltverbandes (neun Spiele und vier Monate) ist Suarez noch aus dem Verkehr gezogen.

Der Einspruch des Fußball-Verbandes von Uruguay wurde am Donnerstag abgewiesen, sodass Suarez erst im November wieder spielen kann. Allerdings haben die Südamerikaner noch die Möglichkeit, den Internationalen Sportgerichtshof CAS anzurufen. Die Reds aus Liverpool verkündeten den Transfer mit einer dürren Sieben-Zeilen-Meldung auf der Homepage und wünschten Suárez sowie seiner Familie „für die Zukunft alles Gute“.

Barcelona hofft mit dem Goalgetter, der insgesamt schon dreimal während seiner Karriere als „Vampir“ unangenehm aufgefallen war, in der Primera Division wieder Meister Atletico Madrid sowie Champions-League- und Königspokalsieger Real Madrid wieder hinter sich zu lassen. Seit Beginn seiner Profikarriere hat Suárez immer mindestens zehn Ligatore erzielt.

Für seinen WM-Ausraster, der international hohe Wellen geschlagen und Suárez zum weltweiten Buhmann gemacht hatte, entschuldigte sich der Fußball-Exzentriker öffentlich. Er „bedauere zutiefst, was passiert ist“, hatte sich Suárez „bei Giorgio Chiellini und der gesamten Fußball-Familie“ entschuldigt und versprach „der Öffentlichkeit, dass es nie wieder einen Zwischenfall wie diesen geben wird“, schrieb er auf Twitter.

„Nach einigen Tagen zu Hause hatte ich die Möglichkeit, runterzukommen und über das nachzudenken, was wirklich beim Spiel gegen Italien passiert ist“, hatte der 27-Jährige seinen Meinungsumschwung erklärt: „Die Wahrheit ist, dass mein Kollege Giorgio Chiellini eine Wunde davongetragen hat, die ich zu verantworten habe.“ Chiellini akzeptierte die Entschuldigung. In Barcelona wird sich erweisen, ob „Beißer“ Suárez wirklich geläutert ist!