Die internationale Presse rechnet nach dem WM-Aus von Spanien mit dem Titelverteidiger ab. Mit null Punkten und 1:7 Toren ist die „selección“ vor dem letzten Spiel gegen Australien Tabellenletzter.

Curitiba. Spanische Medien haben auf das vorzeitige Scheitern des Titelverteidigers bei der WM geschockt reagiert. Nach der 0:2-Niederlage gegen Chile ist für Spanien das abschließende Gruppenspiel gegen Australien ohne Bedeutung. Zum Auftakt hatte das Team von Trainer Vicente del Bosque bereits mit 1:5 gegen die Niederlande die höchste WM-Niederlage eines Weltmeisters hinnehmen müssen. Mit null Punkten und 1:7 Toren ist die „selección“ Tabellenletzter.

Die Pressestimmen im Überblick:

SPANIEN

„Marca“: „The end: Die ruhmreichste Zeit in der Geschichte der „La Roja“ nimmt ein klägliches Ende. (...) Zerschmettert! – vom Himmel in die Hölle. Es war schön, aber im Leben ist alles irgendwann einmal vorbei. (...) Adiós goldene Jahre“ – Danke für sechs tolle Jahre! Aber was nun? (...) Der Verband will unter allen Umständen an Vicente del Bosque festhalten. Wenn es jedoch nicht gelingt, den Trainer zum Weitermachen zu überreden, ergibt sich eine Notlage, auf die man nicht vorbereitet ist.“

„El Mundo“: „Das Imperium, das sechs Jahre lang den Weltfußball dominiert hat, zerfällt nun ebenso wie die großen Reiche in der Geschichte untergegangen sind. Das Maracaná-Stadion wird zu einem Friedhof der Könige.“

„ABC“: „Das Maracaná-Stadion hat einen weiteren Grabstein. Hier ruht das weltmeisterliche Spanien, das nach Brasilien kam, dort aber nicht Fußball spielte.“

„As“: „Es war schön, so lange es dauerte. Aber nun ist es zu Ende.“ „As“-Chefredakteur Alfredo Relaño, einer der renommiertesten Sportkommentatoren: „Das Ende ist hart: nur ein Tor in zwei Spielen, und das auch nur per Elfmeter, ausgeschieden nach nur zwei Partien. Das letzte Spiel gegen Australien ist nun wie eine Strafaktion. Wir verabschieden uns von einer großen Fußballer-Generation. Spaniens Fußball befindet sich unter einer schwarzen Wolke. Aber die Tage, Monate und Jahre werden vergehen, und es werden wieder glorreiche Zeiten kommen. Bittet nicht um Verzeihung. Wir sind Euch vieles schuldig.“

„El Mundo Deportivo“: Spanien verabschiedet sich durch die Hintertür.“

„Sport“: „Spanien erlebt ein historisches K.o.“

„El País“: „Spanien war die Titanic. Die beste spanische Nationalmannschaft der Geschichte scheidet bei der WM aus und beendet eine unwiederholbare Etappe. Wenn die Erschütterung vorbei ist, muss 'La Roja' gut und präzise analysiert werden.“

ITALIEN

„Corriere dello Sport“: „Sensationell: Spanien draußen, Chile feiert mit Vargas. Das ist das Ende eines Zyklus, das Ende von Tiki-Taka.“

„Gazzetta dello Sport“: „Spanien – das Ende einer einzigartigen Epoche. Eine Sensation. Erstmals ist ein Weltmeister nach nur zwei WM-Spielen draußen.“

„Corriere della Sera“: „Der Fall der Götter, schon sind die Weltmeister eliminiert. Der König ist tot, es lebe der König: Chile zieht zusammen mit den Niederlanden ins Achtelfinale ein.“

„La Repubblica“: „Und schon das Ende der Fahnenstange. Der Weltmeister blass und nicht wiederzuerkennen. Chile schickt die Statisten des großen Spanien nach Hause.“

„La Stampa“: „Adiós. Spanien ein weiteres Mal K.o.. Die Weltmeister müssen abreisen, denn Chile beendet die Ära des unschlagbaren spanischen Tiki-Taka.“

GROSSBRITANNIEN

„Sun“: „Chile zu heiß für die Weltmeister“

„Daily Mirror“: „Wenn die mächtigsten Fallen, scheint die ganze Erde zu beben. Und nach sechs Jahren Dominanz hat Spanien die schlechteste Verteidigung der WM-Geschichte hervorgebracht.“

„Times“: „Den Stars der Spanier droht nach dem Ausscheiden die Axt“

„Independent“: „Die Welt der Spanier zerbricht, weil Vargas und Aránguiz Tiki-Taka zerfetzen“

FRANKREICH

„L'Équipe“: „Die Krone liegt am Boden. Für den Weltmeister, der seit 2008 den internationalen Fußball dominierte, ist dies das Ende einer Ära.“

„Le Parisien“: „Das Ende der spanischen Herrschaft. Der König ist tot. Was für ein Donnerschlag.“

NIEDERLANDE

„De Telegraaf“: „Chile isst Spanien auf. (...) „Weltmeister werden ist eine Leistung, aber Weltmeister bleiben ist eine Kunst.

„Volkskrant“: „Ein angeschlagener Boxer war Spanien bereits nach der Schlappe gegen die Niederlande. Am Mittwoch folgte gegen Chile das Knockout. Jetzt bekommt die Welt einen neuen Meister. Die Hierarchie wird neu formiert.“

ÖSTERREICH

„Kronen Zeitung“: „An einem Tag alle Könige weg“, „Der Weltmeister der Peinlichkeit – Das ist die größte Blamage der Geschichte“

„Österreich“: „Der Titelverteidiger muss nach Hause fahren – das ist das Ende einer großen Fußball-Ära.“

SCHWEIZ

„Blick“: „O weh statt olé!“, „Tiki-Taka am Ende!“

„Basler Zeitung“: „Tiki-Taka tuckert nach Hause“

„Tages-Anzeiger“: „Spaniens schwere Schmach“

„Neue Zürcher Zeitung“: „Das Ende einer Ära“

GRIECHENLAND

„Goal“: „(S)pain- Chile hat Spanien frühzeitig nach hause geschickt“

„To Fos“: „Spanien mit 7:1 Toren raus!“

„Kathimerini“: „Hartes Ende der Vorstellung. Nach sechs Jahren absoluter Herrschaft muss Spanien schon nach der Gruppenphase nach Hause gehen“.

TSCHECHIEN

„Blesk“: „Eine berühmte Generation ist am Ende. Der Tiki-Taka-Stil ist aber noch nicht tot.“

„Pravo“: „Spanien weint. Der amtierende Weltmeister hat das zweite Gruppenspiel verloren und ist raus. Damit hat Spanien für die erste Riesenüberraschung des Turniers in Brasilien gesorgt.“

„Lidove Noviny“: „Das ist das Ende der Übermacht: Spanien verliert gegen Chile und kann den Titel nicht verteidigen.“