„Wir sind guter Dinge, auch wenn es mit Sicherheit knapp wird“, sagte Co-Trainer Hansi Flick zum angeschlagenen Mats Hummels und einem möglichen Einsatz gegen Ghana.

Santo André. „Never change a winning Team“ ist ein viel beachteter Spruch, der nun auch auf die DFB-Elf bei der WM in Brasilien zutreffen könnte. Bundestrainer Joachim Löw plant für das zweite Gruppenspiel bei der Fußball-Weltmeisterschaft gegen Ghana mit der siegreichen Portugal-Elf um Torjäger Thomas Müller. „Jeder hat gesehen, dass es gegen Portugal gut geklappt hat“, erklärte Löws Assistent Hansi Flick am Mittwoch in Santo André zum Auftakt der intensiven Vorbereitung der deutschen Nationalmannschaft auf die Partie am Sonnabend (21 Uhr/ARD und im Liveticker auf abendblatt.de) in Fortaleza. Mit einem weiteren Sieg könnte das deutsche Team nach dem 4:0 gegen Portugal unter Umständen vorzeitig ins Achtelfinale einziehen.

Die schwere Oberschenkelprellung von Mats Hummels könnte Löw jedoch zum Umbauen der Startformation zwingen. Der Einsatz des Dortmunder Innenverteidigers ist weiterhin fraglich, auch wenn Flick drei Tage vor der Partie Optimismus verbreitete. „Wir sind guter Dinge, auch wenn es mit Sicherheit knapp wird. Wir rechnen damit, dass Mats spielen kann, wenn nicht, haben wir Alternativen.“

Ein Wechsel von Kapitän Philipp Lahm aus dem Mittelfeld auf den Posten des rechten Außenverteidigers komme bei Veränderungen in der Abwehrreihe jedoch nicht infrage, sagte Flick bereits: „Es ist nicht vorgesehen, dass Philipp rechts spielt.“

Während Hummels im Quartier intensiv behandelt wird, ist der ebenfalls angeschlagene Abwehrkollege Jérôme Boateng einsatzfähig. Der Münchner hatte sich in der ersten Spielhälfte gegen Portugal bei einem Sturz einen Teilabriss des Seitenbandes am rechten Daumen zugezogen. Er muss eine Schiene tragen, darf aber mit Zustimmung des Schiedsrichters weiterhin bei der WM spielen. „Wir sind bestens gewappnet“, versicherte Flick zur Schiene.

Sollte Hummels ausfallen, dürfte Boateng wie schon während des Portugal-Spiels von rechts außen ins Abwehrzentrum rücken. Der eingewechselte Shkodran Mustafi könnte dann nach seinem Kurzeinsatz zum WM-Start sogar in der Startelf auflaufen. Flick bezeichnete das als „mögliche Alternativen“. Auch der Dortmunder Kevin Großkreutz wäre eine Option für die rechte Abwehrseite.

Der Bundestrainer musste die Mannschaft nach dem großartigen WM-Start nicht auf den Boden zurückholen, versicherte der Münchner Toni Kroos: „Wir haben ein Spiel gewonnen in der Gruppenphase, das ist gar nichts gegen das, was wir uns vorgenommen haben.“ Das Ziel laute Finale und Titelgewinn.

Löw verliert Wette

Das Kopfballtor von Mats Hummels beim deutschen 4:0-Sieg im WM-Auftaktspiel gegen Portugal kommt Bundestrainer Joachim Löw teuer zu stehen. Wie Assistenztrainer Hansi Flick am Mittwoch im deutschen WM-Quartier in Brasilien berichtete, verlor Löw damit schon in der ersten Partie eine Wette, dass der DFB-Auswahl kein Treffer aus einer Standardsituation gelingt. Löw muss nun Flick, Torwarttrainer Andreas Köpke und Teammanager Oliver Bierhoff sowie deren Partnerinnen zu einem gemeinsamen Essen einladen – und zahlen.