Hamburg. Der FC St. Pauli muss bis zur Winterpause ohne seine Stamm-Innenverteidiger auskommen. Wie der Trainer das kompensieren will.

Trainer Timo Schultz vom FC St. Pauli will nach dem 3:0-Sieg über den Stadtrivalen HSV auch den nächsten Spitzenreiter der 2. Fußball-Bundesliga am heimischen Millerntor stürzen. „Wir wollen dominant auftreten und haben den Anspruch, zu gewinnen, sagte der Coach am Donnerstag mit Blick auf die Partie gegen den SV Darmstadt 98 am Sonnabend (20.30 Uhr/Sky und Sport1, Liveticker bei Abendblatt.de) im ausverkauften Millerntor-Stadion.

Er begegnet den Gästen, die die Tabelle nach 13 Spieltagen mit 28 Punkten vor dem SC Paderborn (26) und dem HSV (25) anführen, mit Respekt, aber ohne Angst. „Wir bereiten uns auf jedes Spiel gleich vor. Darmstadt hat schon letzte Saison stark gespielt. Sie wissen, was sie können“, erklärte der 45-Jährige.

Tabellenspitze 2. Bundesliga
1. Darmstadt 98 13 / 23:13 / 28
2. SC Paderborn 13 / 32:12 / 26
3. HSV 13 / 19:13 / 25
4. Heidenheim 13 / 20:12 / 23
5. Hannover 96 13 / 21:16 / 21
6. Düsseldorf 13 / 22:15 / 20
7. Kiel 13 / 24:24 / 20
8. Kaiserslautern 13 / 22:20 / 19

12. FC St. Pauli 13 / 18:19 / 14

Nach Doppelausfall: Smith Abwehrchef beim FC St. Pauli

Er muss für den Rest der Hinrunde auf die Stamm-Innenverteidiger David Nemeth (Schambeinentzündung) und Jakov Medic (Schulteroperation) verzichten. Wahrscheinlich wird Schultz wie schon gegen den HSV mit einer Fünferkette agieren, in der Eric Smith als Abwehrchef neben den Manndeckern Adam Dzwigala und Betim Fazliji auflaufen wird.

Smiths Posten als Sechser übernimmt wieder Afeez Aremu: „Afeez hatte schon letzte Saison ein paar gute Spiele. Er hat sich im Spiel mit dem Ball stark verbessert. Zweikämpfe konnte er schon am ersten Tag“, lobte Ex-Profi Schultz den 23 Jahre alten Nigerianer.

Darmstadts Neuling Bennetts vor Debüt

Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht ist mit der Entwicklung seiner Mannschaft in höchstem Maße zufrieden. „Die Gruppe zeigt auf dem Platz mit der Lilie auf der Brust eine hohe Identifikation. Zudem legen wir Leidenschaft und Mut an den Tag. Unser offensives System gibt uns die Möglichkeit, attraktiven Fußball zu spielen“, sagte Lieberknecht bei der Pressekonferenz am Donnerstag.

Lieberknecht fiebert dem Spiel am Millerntor entgegen. „Flutlichtspiele sind immer etwas Besonderes – gerade auch auf St. Pauli. Zudem ist unser Gästeblock ausverkauft. Wir freuen uns auf eine besondere Atmosphäre“, sagte der 49-Jährige.

In Hamburg auch Spielzeit bekommen könnte der zuvor vereinslose Keanan Bennetts, den die Lilien vor einer Woche in den Kader holten. „Im Training sieht man, dass er nicht auf der faulen Haut lag, sondern dass er in seiner vereinslosen Zeit bereit war, sich fit zu halten“, sagte Lieberknecht.