Hamburg. Der frühere Präsident des FC St. Pauli findet, dass unter seinem Nachnachfolger der Fokus zu wenig auf den Fußball gelegt wurde.

Corny Littmann hat seinen Nachnachfolger Oke Göttlich als Präsident des FC St. Pauli kritisiert. "Der Fokus ist mir in den vergangenen Jahren nicht stark genug auf den Fußball gerichtet gewesen, es wurde sehr viel über andere Dinge geredet", monierte der ehemalige Clubchef des Fußball-Zweitligisten in der "Sport-Bild".

Dass es beim abstiegsbedrohten Zweitligisten zuletzt unter anderem auch um nachhaltige Trikots ging, die der Club künftig selbst produziert, findet Littmann einerseits in Ordnung. "Nur: Ein schönes und nachhaltiges Trikot allein schießt keine Tore."

Littmann: St. Pauli muss Fokus auf Kerngeschäft legen

Entscheidender sei, der Konzentration auf die sportlichen Ambitionen mit dem Klassenverbleib als Mindestziel alles unterzuordnen. "Oke hat selbst gesagt: 'Ein Abstieg wäre ein Super-GAU für den Verein'. Er führt als Präsident ein mittleres Wirtschaftsunternehmen und das läuft nur, wenn das Kerngeschäft funktioniert", betonte Littmann, der den FC St. Pauli von 2002 bis 2010 geführt hatte. Den Posten übernahm Stefan Orth, dem Göttlich im November 2014 folgte.

Zuversichtlich ist Littmann, dass der aktuelle Tabellenvorletzte dank der getätigten Wintertransfers den Abstieg in die 3. Liga verhindern kann. "Ich bin gar nicht pessimistisch: Es ist gerade mal die Hälfte der Saison rum, und die Spieler, die jetzt gekommen sind, haben die Qualität, die der Verein benötigt", meinte der 68 Jahre alte Hamburger Theatermacher.

Umgekehrt würde Littmann einen Aufstieg des Stadtrivalen HSV begrüßen: "Hamburg braucht einen Erstligisten, und wenn der FC St. Pauli dazu nicht in der Lage ist, soll es halt der HSV machen – zumindest mal wieder für ein Jahr probieren."