Hamburg. Andreas Rettig konzentriert sich auf einen Wunschkandidaten. Interims-Sportdirektor macht die Mannschaft mit harten Worten “rund“.

Andreas Rettig schaut genau hin. Bei jedem Training ist der kaufmännische Geschäftsführer des FC St. Pauli dabei, will ein Gefühl dafür bekommen, wer voll mitzieht, oder eben nicht. Nach der Misserfolgsserie von sechs Spielen ohne Sieg wurden die Zügel im Trainingsgelände an der Kollaustraße angezogen. Rettig, der nach der Trennung von Uwe Stöver auch interimsmäßig als Sportchef Verantwortung trägt, hat die Spieler am Mittwoch vor dem Training in einer Ansprache „rund“ gemacht. „Das waren harte und klare Worte“, berichtet Mittelfeldspieler Marvin Knoll aus der Kabine.

Denn auch wenn das letzte zarte Pflänzlein Aufstiegshoffnung durch die Minusleistung beim 0:3 in Heidenheim am vergangenen Sonntag brutal zertrampelt wurde und andererseits auch keine Abstiegsgefahr mehr droht, die Saison ist nicht zu Ende. „Wir haben eine Verpflichtung vier Spieltage vor Schluss“, erklärt Rettig. „Es geht darum, wieder Vertrauen bei Fans, Sponsoren und Partnern aus dem Umfeld zu erarbeiten.“