Zweite Liga

FC St. Pauli kassiert herbe Klatsche am Millerntor

| Lesedauer: 3 Minuten

In dieser Form braucht sich St. Pauli keine Aufstiegshoffnungen zu machen. Die Zuschauer reagieren mit Pfiffen.

Hamburg. Die Aufstiegsträume des FC St. Pauli haben einen herben Dämpfer erlitten. Nach einer desolaten Vorstellung unterlag das Team von Trainer Olaf Janßen dem Erstliga-Absteiger FC Ingolstadt mit 0:4 (0:4) und verlor vorerst den Kontakt zur Tabellenspitze. In dieser Form sind die Kiezkicker aber ohnehin nicht aufstiegstauglich. Alleine 6:19 Torschüsse aus Sicht der Hamburger sprechen eine deutliche Sprache.

Sonny Kittel bescherte den Gästen vor 29.380 Zuschauern im Millerntor-Stadion mit einem Freistoßtreffer einen Blitzstart (6.). Der ehemalige Nationalspieler Christian Träsch (33.) sowie Dario Lezcano (40.) und erneut Kittel (45.) entschieden das Spiel noch vor der Pause. Noch nie lag St. Pauli in der Clubgeschichte noch höher zur Halbzeit zurück.

Nehrig erlebt rabenschwarzen Tag

Beide Gegentore verschuldete St. Paulis Kapitän Bernd Nehrig. Das 0:2 bereitete er mit einem misslungenen Klärungsversuch unfreiwillig vor. Dem 0:3 ging ein Ballverlust als letzter Mann voraus. „Das war heute eines meiner schlechtesten Spiele“, gab Nehrig später zu.

Die eklatanten Fehler in der Defensive versetzten Janßen immer wieder in eine Schockstarre. „Der Sieg von Ingolstadt war in dieser Höhe verdient“, bestätigte St. Paulis Chefcoach. „Wir haben im Spielaufbau zu viele einfache Fehler gemacht. Nach dem frühen 0:1 haben wir die Sicherheit verloren.“ Flügelspieler Waldemar Sobota äußerte sich ähnlich kritisch: „Wir haben die schlechteste erste Halbzeit der Saison gespielt. Wir kamen immer zu spät in die Zweikämpfe und haben alle Eins-gegen-Eins-Duelle verloren. Positiv ist nur, dass wir das nächste Spiel bereits in drei Tagen haben. Da können wir die heutige Niederlage vergessen machen.“

St. Pauli spielte harmlos

Ingolstadt begann druckvoll und war in der Offensive brandgefährlich. Von der Strafraumkante zirkelte Kittel den Ball zur verdienten Führung ins Tor. Die Hamburger ließen hingegen in ihren Angriffsbemühungen zunächst immer wieder die nötige Präzision vermissen.

Gerade als die Gastgeber etwas besser ins Spiel fanden, folgte der Schock durch Träsch nach einem FCI-Konter. Die eiskalten Lezcano und Kittel sorgten dann dafür, dass St. Pauli von den eigenen Fans mit Pfiffen in die Halbzeit verabschiedet wurde.

Auch nach dem Seitenwechsel war das Team von Stefan Leitl die preisbestimmende Mannschaft. St. Pauli mühte sich zwar redlich, blieb aber ohne Durchschlagskraft.

Die Statistik

St. Pauli: Himmelmann - Zander, Avevor, Hornschuh (69. Lasse Sobiech), Dudziak - Nehrig, Flum (46. Allagui) - - Sahin, Litka, Sobota - Bouhaddouz (62. Schneider). - Trainer: Janßen

Ingolstadt: Nyland - Träsch (74. Levels), Matip, Wahl, Gaus - Cohen - Christiansen, Morales (25. Schröck) - Pledl (83. Otavio), Lezcano, Kittel. - Trainer: Leitl

Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)

Tore: 0:1 Kittel (6.), 0:2 Träsch (33.), 0:3 Lezcano (40.), 0:4 Kittel (45.+3)

Zuschauer: 29.380

Gelbe Karten: - Wahl, Matip, Gaus (3), Kittel (2), Christiansen

Torschüsse: 6:19

Ballbesitz: 54:46 %

( wal/sid/dpa )

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