Kiel. Aufsteiger Holstein Kiel sorgt in der 2. Fußball-Bundesliga weiter für Furore. Die „Störche“ gewannen zum vierten Mal in Serie.

Selbst Markus Anfang fand keinen Grund mehr, auf die Euphoriebremse zu treten. „Wir sind sehr glücklich mit diesem Spiel, der Sieg ist hochverdient. Wir hätten schon in der ersten Halbzeit viel mehr Tore erzielen müssen“, sagte Holstein Kiels Trainer nach dem 3:0 (2:0)-Sieg bei Erzgebirge Aue.

Nach dem vierten Dreier in Serie war der bärenstarke Aufsteiger sogar für mindestens eine Nacht Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga. Und das nach einem Gala-Auftritt, der zwar nur die Kieler Fans unter den 8500 Zuschauern im Erzgebirgestadion begeisterte. Das aber umso nachhaltiger.

Tore wie aus dem Bilderbuch

Vor allem wegen der Tore – wie aus dem Bilderbuch. Zunächst schlenzte Alexander Mühling in der 15. Minute einen Ball von der Strafraumgrenze zur früh verdienten Führung unhaltbar für Aues Keeper Martin Männel ins rechte Ecke. Dann legte Marvin Ducksch nach und hämmerte den Ball vier Minuten vor der Pause aus gut 16 Metern in den Winkel. Männel war da ebenso chancenlos wie beim entscheidenden 3:0 in der 78. Minute, als erneut Ducksch einen Fehlpass am Strafraum von Aues Innenverteidiger Dominik Wydra eiskalt bestrafte.

Für den vom FC St. Pauli ausgeliehenen Mittelstürmer war dies bereits der fünfte Saisontreffer und die perfekte Einstimmung für das Nordderby gegen die Kiezkicker am kommenden Dienstagabend im Holstein-Stadion. Der erste Doppelpack von Ducksch brachte den „Störchen“ sogar Platz eins ein. Aber das interessierte den Mann des Abends wenig. „Es macht mich glücklicher, dass wir heute endlich einmal zu Null gespielt haben. Das haben wir in dieser Saison noch nicht geschafft. Darüber bin ich glücklicher als über die Tabellenführung“, sagte der 23-Jährige sichtlich zufrieden.

Neu-Coach von Erzgebirge Aue

Vor gut einer Woche hätte auch Hannes Drews mitgejubelt. Da war er noch Holsteins U19-Trainer. Als Neu-Coach von Erzgebirge Aue blieb dem 35-Jährigen bei seinem verkorksten Heimdebüt nun nur noch die Rolle des fairen Gratulanten: „Kiel hat uns den Schneid abgekauft, das darf uns zu Hause nicht passieren. Kompliment an sie, die haben das sehr, sehr gut gemacht.“