Der FC St. Pauli fährt zuversichtlich zum FSV Frankfurt, eine Woche drauf geht’s nach Düsseldorf. Bisher haben die Hamburger erst zwei ihrer Auswärtsspiele verloren. Wird nun der Grundstein für den Aufstieg gelegt?

Hamburg. Gerne in die Ferne schweifen, wo das Gute liegt so da. Und die sprichwörtliche Frage „Warum denn?“ beantwortet sich beim FC St. Pauli mit einem Blick auf die Tabelle. Zweimal nur hat das Team auswärts verloren, fünfmal aber schon zu Hause als Verlierer den Platz verlassen. Da ist es doch klar, dass die Hamburger voller Zuversicht zur Partie am Sonntag (13.30 Uhr/ Sky und abendblatt.de) beim FSV Frankfurt reisen. Und schon eine Woche später geht es dann nach Düsseldorf – auswärts also können bei nur zwei Zählern Rückstand auf Platz zwei die Aufstiegsplätze angegriffen werden.

„Stopp, nein“, sagt allerdings Tom Trybull, „damit sollten wir uns nicht beschäftigen. Nur von Spiel zu Spiel schauen, sonst kann man verkrampfen.“ Dennoch, der Mittelfeldspieler, der im Winter von Werder Bremen nach Hamburg gewechselt ist, hat auswärts mit St. Pauli noch nie verloren. Auch Roland Vrabec kennt diese Erfahrung als Cheftrainer noch nicht. Er feierte seine Premiere am 11. November, die letzte Niederlage datiert vom 2. November 2013, 1:4 in Kaiserslautern. „Wir haben wie viele Mannschaften manchmal Probleme, gegen eine tief verteidigende Abwehr gefährlich vor das Tor zu kommen“, begründet Vrabec die außergewöhnliche Bilanz seines Teams, „auswärts bieten sich mehr Räume, weil die Gegner offensiver spielen. Wir kommen dann besser in Umschaltsituationen.“

Mit einem besonders guten Gefühl reist Mittelfeldspieler Marc Rzatkowski an den Main. Beim 2:1-Sieg im Hinspiel erzielte der kleine Blondschopf sein einziges Saisontor für St. Pauli. „Das ist natürlich eine schöne Erinnerung, ich weiß aber, dass da eigentlich noch mehr von mir kommen muss“, sagt der 24-Jährige. Auch er kennt die Diskrepanz zwischen den Auftritten daheim und in der Fremde, er weiß, was auswärts möglich ist. Respekt vor den „individuell starken Frankfurtern“ hat die Mannschaft natürlich, „aber“, sagt Rzatkowski, „wir spielen auswärts halt anders und besser“.

Die Personalsituation ist zudem entspannt. Christopher Buchtmann, Fabian Boll und Dennis Daube fehlen, doch sonst sind alle Stammkräfte einsatzfähig. Bleibt für St. Pauli im Frankfurter Volksbankstadion eigentlich nur ein Problem. Fast 4000 Fans werden die Hamburger unterstützen, das ist fast die Hälfte des gesamten Publikums. Das ist Heimspielatmosphäre – und die ist für St. Pauli gefährlich.

Voraussichtliche Aufstellung:

Frankfurt: Klandt – Huber, Oumari, Heitmeier, Teixeira – Kauko, Kruska – M. Görlitz, Leckie – Kapllani, Rukavytsya.

St. Pauli: Tschauner – Schachten, Thorandt, Gonther, Halstenberg – Kalla – Rzatkowski, Kringe, Trybull – Bartels, Verhoek.