Es ist ganz gleich, ob und wie man Spieler, Trainer, Sportchef oder Präsidiumsmitglieder des FC St. Pauli fragt oder versucht zu locken, das Wort „Aufstieg“ als Zielsetzung für diese Saison kommt keinem von ihnen über die Lippen. Dies mag der eine oder andere Fan als enttäuschend empfinden, liegt die Mannschaft doch in der Tabelle punktgleich mit dem Tabellendritten Kaiserslautern und auch nur vier Zähler hinter dem Zweiten Fürth auf Platz sechs. Andere Anhänger mögen sich über diese verbale Zurückhaltung freuen, weil sie voller Sorge sind, ihr geliebtes Team könnte in der Ersten Liga Woche für Woche schwere Prügel beziehen.

Tatsache ist, dass der FC St. Pauli aktuell etliche Spieler und insgesamt auch ein Team besitzt, deren positive Entwicklung sich im Laufe dieser Saison und darüber hinaus fortsetzen kann. Daran wird auch der akribische und ehrgeizige Trainer Roland Vrabec einen großen Anteil haben. Dennoch wird es wohl nur zu einem geringeren Anteil von St. Paulis eigener Leistung abhängen, ob schon in diesem Mai der Aufstieg gelingt. Wenn die personell deutlich stärker (und teurer) besetzten Teams des 1. FC Köln, 1. FC Kaiserslautern, von 1860 München und auch Fortuna Düsseldorf in den verbleibenden 15 Spielen die Ergebnisse einfahren, die ihrem finanziellen Aufwand entsprechen, werden sie sich vor St. Pauli einsortieren, auch wenn das Team vom Millerntor eine für seine Verhältnisse gute Rückrunde spielt.

Insgesamt sind es vielversprechende Perspektiven, die der FC St. Pauli derzeit hat, kurz- aber vor allem mittelfristig. Fatal wäre es nur, sich damit schon zufrieden zu geben.