Der Präsident ordnet auch im Hinblick auf das Aufstiegrennen keine Zurückhaltung an. Torwart Robin Himmelmann verlängert bis 2016. Bartels soll gehalten werden.

Belek. An diesem Freitag werden Stefan Orth und Jens Duve nach vier Tagen in Belek wieder in Hamburg eintreffen. Der Präsident des FC St. Pauli und der für den sportlichen Bereich zuständige Vizepräsident des Kiezclubs hatten die Gelegenheit genutzt, die Profimannschaft in ihrem Trainingslager an der türkischen Riviera zu beobachten. Dazu gehörte auch das Testspiel gegen 1860 München (2:2) am Mittwoch.

„Wir hatten hier aber weitaus mehr zu tun, als unsere Mannschaft zu besuchen“, betont Präsident Orth. „Wir haben gute und intensive Gespräche geführt im Hinblick auf Vertragsverlängerungen und Neuverpflichtungen. Zudem gab es hier auch ein Strukturgespräch mit der sportlichen Leitung, also Manager Rachid Azzouzi und Cheftrainer Roland Vrabec“, sagt er weiter.

Die Gespräche führten am Donnerstag auch zu einem weiteren konkreten Ergebnis. Torwart Robin Himmelmann verlängerte seinen Vertrag beim FC St. Pauli um zwei Jahre bis Juni 2016. Dies war kein Selbstgänger. Der 24-Jährige hat das Ziel, mehr als nur Ersatzmann für Stammtorwart Philipp Tschauner zu sein. Sportlich hatte er zuletzt diesen Anspruch untermauert, als er bei den Hallenturnieren in Flensburg, Bielefeld und Kassel jeweils zum besten Torhüter gewählt worden war.

„Robin ist ein sehr guter Torwart, der sich in den vergangenen eineinhalb Jahren bei uns sehr positiv entwickelt hat. Er hat seine Rolle in der Mannschaft sehr professionell angenommen und gezeigt, dass man sich absolut auf ihn verlassen kann, wenn er gebraucht wird“, lobt ihn Sportchef Azzouzi.

Himmelmann selbst, der im Sommer 2012 von der U23-Mannschaft des FC Schalke 04 ans Millerntor gekommen war, sagte nach seiner Unterschrift: „Ich hatte sehr gute Gespräche mit Rachid Azzouzi und sehe im Club und in der Mannschaft gute Möglichkeiten, erfolgreich mitzuwirken. Hinzu kommt, dass ich mich in der Stadt und im Verein sehr wohl fühle. Das Paket stimmt für mich.“

Zuvor hatte Himmelmann betont, dass er eine Vertragsverlängerung auch davon abhängig machen wolle, dass es in der kommenden Saison einen echten Konkurrenzkampf um die Torwartposition geben werde. Bisher hatten sich die Cheftrainer Michael Frontzeck und Roland Vrabec recht frühzeitig auf Philipp Tschauner als Nummer eins festgelegt.

Bartels soll gehalten werden

„Es gibt noch weitere Spieler, die wir unbedingt halten möchten“, sagt derweil Vizepräsident Jens Duve. Es liegt auf der Hand, dass der aktuelle Topscorer Fin Bartels dazugehört. „Grundsätzlich wollen wir im Hinblick auf die kommende Saison keinen großen personellen Umbruch, sondern das Team punktuell verstärken. In der Mannschaft steckt viel Potenzial. Alle Positionen sind mindestens doppelt gut besetzt“, sagt Duve weiter. Er und Orth deuteten aber auch an, dass noch in dieser Winterpause ein weiterer neuer Spieler verpflichtet werden könnte.

Sehr angetan zeigt sich Präsident Orth unterdessen auch von der konkreten Trainingsarbeit von Cheftrainer Roland Vrabec, die er in diesen Tagen mehrmals aus nächster Nähe beobachtete. „Er ist mittendrin statt nur dabei. Mir gefällt seine klare Ansprache und wie intensiv er mit den Spielern taktische Varianten einstudiert“, sagt Orth.

Mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf und auf einen möglichen Bundesliga-Aufstieg stellt der St.-Pauli-Präsident klar, dass es von seiner Seite keinerlei Aufforderung zur Zurückhaltung geben wird: „Wir wollen alles mitnehmen, was möglich ist.“