Er ist im lauten, schrillen Fußballgeschäft ein Vertreter der ruhigen Art. Christopher Buchtmannkommt fast schüchtern daher. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler des FC St. Pauli ist höflich und zurückhaltend. Auf dem Rasen aber wandelt er sich. Schon acht Gelbe Karten in dieser Saison, vor allem aber geniale Pässe und Torvorlagen zeugen davon.

Für seinen Traum, Fußballprofi zu sein, hat Buchtmann früh viel auf sich genommen. Als er 13 Jahre jung war, fuhr er dreimal wöchentlich von Hameln mit dem Zug zum Training nach Dortmund. Mit 16 wechselte er ins Jugendinternat des FC Liverpool. Im Englischunterricht für die ausländischen Spieler büffelte er neben Fernando Torres, dem spanischen Weltmeister. Doch so weit weg von der Familie kam Buchtmann nicht zurecht, ging 2010 zum 1. FC Köln, wo er aber das nötige Vertrauen vermisste.

Seit eineinhalb Jahren spielt er für St. Pauli und träumt von der Bundesliga. Am liebsten würde er sie mit dem Kiezclub erreichen – vielleicht schon nächstes Jahr. Zuvor wird er Weihnachten mit Familie und Freunden im Weserbergland verbringen. Christopher Buchtmann mag es eben ruhig.