St. Paulis Offensivspieler bestreitet seine bisher erfolgreichste Saison. Bartels hat den Konkurrenzkampf im Team angenommen und wird wohl seinen auslaufenden Vertrag verlängern.

Hamburg. Für Rachid Azzouzi, Sportchef des FC St. Pauli, ist Fin Bartels ein „Spieler, der den Unterschied ausmachen kann“. Was er damit meint, war zuletzt beim 3:0-Sieg gegen Energie Cottbus zu beobachten. Bartels erzielte das wichtige Führungstor und glänzte danach in mehreren Szenen so sehr, dass es für die Zuschauer ein Genuss war, seine Spielfreude zu erleben.

Mit dem Treffer zum 1:0 zog Bartels in der internen Torjägerwertung mit Stürmer John Verhoek gleich. Da er zuvor schon vier direkte Torvorlagen auf dem Konto hatte, baute der 26-Jährige gleichzeitig seine Führung in St. Paulis Scorerwertung auf acht Punkte (Tore plus Torvorlagen) aus. Dies ist der beste Wert, den der aus Kiel stammende Bartels in seiner bisherigen Profilaufbahn jemals nach 14 Spieltagen einer Saison aufzuweisen hatte. Für eine gesamte Spielzeit liegt seine bisherige Spitzenmarke bei zwölf Scorerpunkten. Es spricht sehr viel dafür, dass er diesen Wert in den noch ausstehenden 20 Spieltagen klar übertreffen wird.

Einen Grund für seine gute Verfassung und den damit verbundenen persönlichen Erfolg sieht Bartels auch in der seit Saisonbeginn deutlich erhöhten Konkurrenzsituation innerhalb des Kaders. Die im Sommer verpflichteten Marc Rzatkowski und Sebastian Maier sind ähnliche Spielertypen wie Bartels und stecken voller Ehrgeiz. „Wir haben jetzt wirklich eine fußballerisch starke Truppe zusammen. Die Qualität ist im Training sehr hoch, das überträgt sich auch auf die Spiele“, sagt Bartels.

Dabei war ihm nicht entgangen, dass durch die Zugänge auch der Druck auf ihn erhöht wurde, nachdem er in der Spielzeit zuvor fast eine Einsatzgarantie besaß. „Ich habe die neue, interne Konkurrenzsituation angenommen und wollte meinen Platz nicht einfach hergeben“, sagt Bartels, der einräumt, dass es ihm bisweilen noch an Konstanz und Effektivität gefehlt hat, um sein fußballerisches Potenzial voll auszuschöpfen. „Vielleicht liegt es ja am Alter, dass es jetzt besser wird“, sagt er.

Eine erfolgreiche Saison würde Bartels auch deshalb in die Karten spielen, weil sein Vertrag im Frühjahr ausläuft. Als dann ablösefreier Spieler wäre er zweifellos auch für andere, finanziell potente Clubs interessant. Doch vieles deutet darauf hin, dass er beim FC St. Pauli bleibt. „Ich bin recht bodenständig und gern in der Nähe meiner Angehörigen in Kiel. Außerdem fühle ich mich hier sehr wohl“, sagt er.