St. Paulis Neuzugänge standen sechs beziehungsweise vier Jahre am Ronhof unter Vertrag. „Meine Jahre dort sind Vergangenheit, die Ära ist abgeschlossen“, sagt Nehrig.

Hamburg. Sechs Jahre lang stand Bernd Nehrig bei der SpVgg Greuther Fürth unter Vertrag, immerhin vier waren es bei Christopher Nöthe. Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) kehren die beiden erstmals als Spieler des FC St. Pauli in das Fürther Stadion, das seit 2010 unter dem Namen Trolli-Arena firmiert, zurück. Glaubt man ihren Worten, dann wird dies kein sonderlich emotionsgeladenes Wiedersehen und schon gar keine Rückkehr voller Wehmut sein.

„Für mich ist dieses Spiel kein emotionales Highlight, sondern ein ganz normales Match“, sagt Nöthe. „Ich habe ja in der vergangenen Saison schon etwas Abstand gewonnen.“ Auf den ersten Blick überrascht diese Aussage, schließlich gehörte der Stürmer bis zum Sommer dem Kader des Fürther Bundesligateams an. Auf den zweiten Blick aber wird klar, dass die Beziehung mehr und mehr abkühlte. Gehörte Nöthe in der Spielzeit zuvor mit seinen 13 Treffern in der Zweiten Liga noch zu den umjubelten Helden des ersten Bundesliga-Aufstiegs, so kam er in der Erstligasaison nur zu 13 Einsätzen, überwiegend als „Joker“. Ein Treffer blieb ihm gänzlich versagt, Fürth verzichtete auf eine Vertragsverlängerung.

Inzwischen ist Nöthe die Freude darüber anzumerken, dass er die lange Phase seiner persönlichen Torflaute beendet hat. Sein Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 im Heimspiel gegen den SC Paderborn brach den Bann, auch wenn das Spiel am Ende 1:2 verloren ging. Am vergangenen Sonnabend half der Stürmer dann in St. Paulis Regionalliga-Mannschaft aus und erzielte auch dort im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig II ein Tor und bereitete ein weiteres vor. „Mir hat es gutgetan, mich einmal wieder über 90 Minuten richtig zu verausgaben und dabei weiter Selbstvertrauen zu tanken“, sagt er. Zuletzt war er in der Profimannschaft auch nur zu Kurzeinsätzen gekommen.

„Fürth schon im Spielaufbau stören“

Sein Kollege Bernd Nehrig ist hingegen eine feste Größe im Spielkonzept von Trainer Michael Frontzeck, auch wenn bisher auf der Position des rechten Verteidigers nicht immer voll überzeugen konnte. Seine Kontakte nach Fürth sind offenbar noch etwas intensiver als bei Christopher Nöthe. „Mit meinen früheren Mitspielern Thomas Kleine, Stephan Fürstner und Sebastian Tyrala telefoniere ich regelmäßig. Wir sprechen dann aber nicht nur über Fußball sondern auch oft über allgemeine Dinge“, erzählt Nehrig.

Aber auch Nehrig sieht die Rückkehr nach Fürth eher gelassen. „Meine Jahre dort sind Vergangenheit, die Ära ist abgeschlossen“, sagt er. Vielmehr beschäftigt er sich damit, wie er mit dem FC St. Pauli beim Tabellenzweiten zum Erfolg kommen kann: „Wir dürfen die Fürther nicht in Ruhe ihren Spielaufbau gestalten lassen, sondern müssen schon vorn präsent und eng dran sein. Dazu müssen wir in den Zweikämpfen die nötige Härte zeigen.“