St. Paulis Trainer Michael Frontzeck bieten sich dank größeren Konkurrenzkampfs mehrere Optionen. Dennis Daube hat sich erneut verletzt.

Hamburg. Michael Frontzeck durfte am Donnerstagmorgen Torhüter Philipp Tschauner und Mittelfeldmann Marc Rzatkowski auf dem Trainingsplatz willkommen heißen. Nach überstandenen Magen-Darm-Problemen nahmen die Profis des FC St. Pauli wieder am Mannschaftstraining teil und meldeten sich einsatzbereit für die DFB-Pokal-Partie bei Preußen Münster am Sonntag (18.30 Uhr/Sky). Auch Fin Bartels, der zuvor krank gefehlt hatte, absolvierte vormittags eine Laufeinheit, stand am Nachmittag wieder auf dem Platz. Einzig der zuletzt ebenfalls erkrankte Markus Thorandt fehlte aufgrund eines privaten Termins. Somit könnte der Trainer bei den Westfalen wohl wieder auf jene Elf setzen, die sich in Karlsruhe (0:0) gut präsentiert hatte.

Könnte, denn Frontzeck bieten sich in diesen Tagen gleich mehrere hochkarätige Alternativen, weshalb der Coach die Qual der Wahl hat. Als sogenannte Härtefälle bezeichnet er Spieler wie Jan-Philipp Kalla, Sebastian Maier oder John Verhoek, die in den ersten beiden Partien trotz hervorragender Trainingsarbeit auf der Bank Platz nehmen mussten. Die Qualität im Kader St. Paulis ist merklich gestiegen. „Ich trainiere jeden Tag so, als würde ich spielen“, sagt Mittelfeldalternative Maier, „denn ich bin hier hergekommen, um den Konkurrenzkampf anzustacheln.“ Schon in Karlsruhe setzte der 19 Jahre alte Kreativspieler Sekunden nach seiner Einwechslung ein Ausrufezeichen, indem er per Freistoß aus 25 Metern nur knapp das Tor verfehlte. Weil Bartels durch die Krankheitspause an Substanz verloren haben dürfte und bislang nicht vollends überzeugen konnte, darf Maier in Münster leise auf seinen ersten Startelfeinsatz hoffen. „Der Trainer hat bis jetzt noch keine Andeutungen gemacht“, sagt der beidfüßige Techniker.

Auch Jan-Philipp Kalla wartet auf seine Chance von Beginn an. Nach starken Testspielen (zum Beispiel in Pasching) entschied sich Frontzeck für das Innenverteidiger-Duo Thorandt/Sören Gonther, weil Kalla vor dem Saisonstart einige Tage pausieren musste. Bis dato war der 26-Jährige in seinem zehnten St.-Pauli-Jahr auf Startelf-Kurs. „So ist der Fußball“, zuckt Kalla die Achseln. Den gestiegenen Druck sieht die Führungsfigur als großes Plus des Teams: „Wenn alle fit sind, gibt es bei uns einen so großen Konkurrenzkampf wie lange nicht mehr.“

Sich selbst wähnt Kalla inzwischen „auf einem sehr guten Level“. Er übe jeden Tag Druck auf die Mitspieler aus, sagt das Mitglied des Mannschaftsrats, weiß aber, „dass Torre und Sören das sehr gut gemacht haben“. Weil die Abwehr der Hamburger in zwei Partien noch keinen Gegentreffer hinnehmen musste, hat Frontzeck wenig Grund zu Wechselspielen. Durch Thorandts Fehlen, er stand in dieser Woche noch nicht auf dem Platz, könnte Kalla in Münster aber hinten reinrücken.

Sorgen bereitet erneut Dennis Daube. Nach Außenbandanriss war der 24-Jährige gerade erst ins Training zurückgekehrt, nun klagt er wieder über Knieprobleme. Die Einheit am Mittwochabend musste er abbrechen, begab sich in medizinische Behandlung. Eine genaue Diagnose steht aus.