St. Paulis Trainer Michael Frontzeck setzt auf ein 4-4-2. Buchtmann und Bartels treffen beim 2:1-Testspielsieg gegen Grödig. Am heutigen Montag gibt es eine Trainingspause.

Burghausen/Grödig . Drei Spiele in vier Tagen, das sei in dieser Phase der Saisonvorbereitung „schon eine Keule für die Mannschaft“, erklärt Trainer Michael Frontzeck, weshalb er den Profis des FC St. Pauli an diesem Montag im Trainingslager im österreichischen Pichl eine erste Verschnaufpause gönnt. Nach einer Wanderung mit zünftiger Brotzeit am Vormittag darf das Team bis Dienstagnachmittag ausspannen. Viel Kraft haben die Einheiten der vergangenen Tage und die Testspiele gegen den FC Pasching (Donnerstag, 0:0), Wacker Burghausen (Sonnabend 2:1) und den SV Grödig (Sonntag, 2:1) gekostet. „Das waren Spiele gegen hoch motivierte Mannschaften“, sagte Frontzeck, der gute Ansätze sah, „aber auch noch viel Arbeit“.

Bis zum Pflichtspielstart in elf Tagen gegen 1860 München wird die Mannschaft nun vor allem im spielerischen Bereich und an Standardsituationen arbeiten. Dort offenbarten die Testpartien Abstimmungsprobleme. Bedingt durch viele Neuzugänge und wechselnde Startformationen müssen Spielzüge verfeinert, Laufwege erlernt werden. „Dass noch nicht alles funktioniert, ist das normalste der Welt“, sagt Frontzeck. „Mich freut es am meisten, dass alle Spieler so gut integriert sind.“

Erste Automatismen griffen nach einer kraftlosen Partie in Pasching nun am Wochenende in Burghausen und vor allem gegen Österreichs Bundesliga-Aufsteiger SV Grödig. Am Sonnabend deuteten die Hamburger ihr spielerisches Potenzial zeitweilig an. Nach einer Ecke von Christopher Buchtmann erzielte Verteidiger Sören Gonther (42. Minute) den ersten Treffer des Trainingslagers, Florian Kringe verwertete drei Minuten später eine Kombination von Sebastian Maier und Buchtmann. Garant des Sieges war jedoch Torhüter Robin Himmelmann, der einmal mehr mit spektakulären Paraden überzeugte.

Einen Tag später in Grödig bei Salzburg war es Buchtmann, der auf Vorlage von Fin Bartels zur Führung traf (34.). Nach dem vielleicht besten Angriff der Testspielreihe über den agilen Marc Rzatkowski, Michael Gregoritsch und Lennart Thy vollstreckte Bartels in der 82. Minute per Lupfer zum 2:0. Ein unberechtigter Elfmeter (84.) sorgte für den Endstand. St. Pauli gefiel mit einigen gelungenen Kombinationen ließ und defensiv kaum Chancen zu.

Nach den Partien in Österreich hat Coach Frontzeck die Systemfrage bereits beantwortet. Der 49-Jährige lässt in der neuen Saison in einem 4-4-2 mit einer Doppelspitze statt nur einem Stürmer angreifen. Von einem Systemwechsel will er aber nicht sprechen: „Es ist für mich kein Unterschied, ob wir mit zwei nominellen Spitzen oder einem offensiven Mittelfeldspieler dahinter auflaufen“, sagt Frontzeck, „weil sich einer der Angreifer immer fallen lassen muss“.