Nach einem Trainingsunfall muss sich der Offensivspieler erneut an den Kader herankämpfen. Mit Schindler fällt nach Dennis Daube schon der zweite Spieler in der Vorbereitung aus.

Pichl. Wenn ein Fußballprofi während des Trainings am Seitenrand die Arbeit eines Physiotherapeuten in Anspruch nimmt, besteht nicht automatisch Grund zur Sorge. Fasst sich jedoch Kevin Schindler mit schmerzverzerrtem Gesicht in Richtung seines linken Sprunggelenks, läuten beim FC St. Pauli die Alarmglocken. Gerade hatte sich der 25-Jährige nach einer von Verletzungen geprägten Saison wieder an die Mannschaft herangekämpft, da passierte es am Mittwochabend auf dem Sportplatz des FC Schladming. Bei einem Trainingsunfall wurde erneut der linke Fuß in Mitleidenschaft gezogen.

Nach Untersuchungen durch Mannschaftsarzt Sebastian Schneider folgte am Donnerstag die Diagnose Sprungbeinprellung. „Das ist eine schmerzhafte Verletzung, aber es ist nichts gebrochen“, erklärte Schneider. Glück im Unglück für Schindler, denn am Mittwochabend musste sich der beidfüßige Profi noch auf Krücken durchs Mannschaftsquartier bewegen. An Einheiten mit dem Ball im Trainingslager in Österreich ist aber nicht mehr zu denken.

Für Schindler ist der erneute Rückschlag ein weiteres Kapitel seiner Leidenszeit. Seinen Ursprung hatte diese im Sommer 2012, als Schindler am 1. Juli im Testspiel in Koldingen einen Tritt auf jenes Sprunggelenk bekam. Zu früh stieg er wieder ins Training ein – mit verheerenden Folgen. Auf eine Sprunggelenksverletzung folgte die nächste, sodass der frühere Junioren-Nationalspieler in der vergangenen Spielzeit nur auf zwölf Einsätze kam. Im März entschieden sich die Ärzte und der ehemalige Werder-Profi schließlich zu einer Operation.

Nach Dennis Daube (Außenbandanriss im Knie) ist Schindler nun schon der zweite Ausfall der Vorbereitung. Mit Florian Mohr (Aufbautraining nach Bandscheibenvorfall) steht ein weiterer Profi noch nicht wieder zur Verfügung. Ob wegen der Verletzung Daubes ein weiterer Zugang zur Mannschaft stößt, ist unklar.

Der griechische defensive Mittelfeldspieler Grigoris Makos, 26, von 1860 München, der am Donnerstag von Münchner Medien ins Gespräch gebracht wurde, ist es wohl nicht. St. Paulis Sportdirektor Rachid Azzouzi sagte: „Er wurde uns angeboten, ist aber für uns kein Thema.“