Hamburg. Nach sechs Stunden, elf Minuten und 55 Sekunden war es geschafft. Alle Tagesordnungspunkte konnten abgearbeitet, die Diskussionen kontrovers, aber auch abschließend geführt werden. Es war kurz vor ein Uhr in der Nacht zum Dienstag, als die Jahreshauptversammlung des FC St. Pauli beendet war. "Kommt gut nach Heim!", rief Stefan Orth den etwa 250 verbliebenen Mitgliedern im Saal 2 des Congress Centers Hamburg (CCH) zum Abschied zu und dokumentierte damit die Müdigkeit und Zerstreutheit, die sich nicht nur auf dem Podium unweigerlich breitgemacht hatte.

Hinter ihm lag eine Versammlung, auf der er und seine Präsidiumskollegen viel Zuspruch für ihre guten wirtschaftlichen (272 597 Euro Gewinn im Geschäftsjahr 2011/12) und infrastrukturellen Daten erhalten hatten, sich aber auch immer wieder Vorwürfe wegen ihres Kommunikationsstils gefallen lassen mussten. Lob und Tadel, den die phasenweise bis zu 1000 gekommenen Mitglieder gleichermaßen mit Applaus bedachten. Die Kritik blieb weitgehend konstruktiv, und auch Gernot Stenger ist weiter im Amt. Die Initiatoren zogen ihren Antrag zur Abberufung des Vizepräsidenten zurück und erklärten, mit ihrem Beitrag primär eine Diskussion über die Einbindung von Fanvertretern innerhalb des aktuellen Debatte um Sicherheit angestoßen haben zu wollen.

Das gelang: Zukünftig sollen der Fanbeauftragte, der Sicherheitsbeauftragte sowie das Fanprojekt des FC St. Pauli bei spezifischen Fragen in die Gespräche eingebunden werden, wie eine deutliche Mehrheit - inklusive des Präsidiums - entschied.