Michael Frontzeck plant gegen Paderborn mit Christopher Avevor in St. Paulis Abwehrzentrum, sollte Florian Mohr wie erwartet ausfallen.

Hamburg. "Klasse, Jackson!" Das Lob während der vormittäglichen Trainingseinheit kam von höchster Stelle, war allerdings falsch adressiert. Trainer Michael Frontzeck hatte eine gelungene Aktion von Joseph Claude Gyau kommentiert, während Christopher Avevor, Spitzname: Jackson, hinter dem Tor auf seinen Durchgang wartete. "So was kommt vor", sagt der echte Jackson und lacht, "selbst die Jungs verwechseln uns häufig." Weshalb die zwei einzigen dunkelhäutigen Profis im Kader des FC St. Pauli immer wieder für den jeweils falschen gehalten werden, kann er sich bei einem Größenunterschied von mindestens zehn Zentimetern indes auch nicht erklären: "Jo und ich unternehmen privat viel zusammen, aber keine Ahnung - ist einfach so."

Verwirrung, die allenfalls Erheiterung nach sich zieht. Als Indiz dafür, dass sein neuer Trainer für die Startaufstellung am Sonntag beim SC Paderborn (13.30 Uhr, Benteler-Arena/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) gar den Falschen auf dem Zettel haben könnte, dient die Verwechslung nicht. Bereits bei der Einheit am Nachmittag erhielt Avevor eines der vier begehrten roten Trainingsleibchen, mit der die Abwehrkette in einer taktischen Übung markiert wurde. Auch im abschließenden Trainingsspiel agierte die Formation in der Besetzung Kalla/Avevor/Thorandt/Schachten. Nach aktuellem Stand wird Frontzeck Sonntag mit der neben dem sportlichen Misserfolg letzten Konstanten in St. Paulis Saisonverlauf brechen, das Abwehrzentrum umbauen (müssen) und Avevor in die Innenverteidigung statt wie zuletzt auf die Reservebank oder rechte Außenbahn setzen. Florian Mohr, der mit Markus Thorandt in sämtlichen 900 Pflichtspielminuten das Duo gebildet hatte, ließ sich gestern erneut am schmerzenden Rücken behandeln. Der 28-Jährige, auch mit zwei Toren positiv aufgefallen, gilt ausgerechnet für die Partie beim Ex-Klub als Wackelkandidat.

Avevor, 20, macht seine Ansprüche nicht von einer möglichen Verletzung des geschätzten Kollegen abhängig. "Ich fühle mich mittlerweile auch auf der rechten Seite ganz wohl", sagt der gelernte Innenverteidiger, "aber ich hoffe einfach, dass ich gegen Paderborn spiele, gerne auch auf meiner Lieblingsposition im Zentrum." So wie bereits in den vergangenen beiden Testspielen gegen Fürth (1:0) und Viktoria Wien (6:1), als die Leihgabe von Hannover 96 gemeinsam mit Thorandt gute Leistungen zeigte. Kein Problem also, wenn Frontzeck Jackson am Sonntag nach innen beordert - vorausgesetzt er nimmt den richtigen ...