Es übernehmen die Co-Trainer Meggle, Schultz und Hain beim FC St. Pauli, die in 14 Tagen auch unter dem neuen Trainer arbeiten sollen.

Hamburg. Während André Schubert die Beurlaubung wörtlich nehmen wird, sich seinem Körper widmet, ausgiebig Sport treiben, gesund essen, sich ärztlich durchchecken und seine Nasenscheidewand richten lassen will, hat Rachid Azzouzi arbeitsame Tage vor sich. Nachdem er die Kaderplanung vor vier Wochen in der Verlängerung abgeschlossen hatte, sucht der Sportdirektor nun einen neuen Trainer. "Ich werde eine Liste erstellen, diese dem Präsidium vorstellen und die Leute kontakten, die ich im Kopf habe."

Tatsächlich hat die Suche längst begonnen. Nach Abendblatt-Informationen hat der Klub bereits Kontakt zu mindestens zwei Nachfolgekandidaten aufgenommen. Diskutiert wird auch ein Engagement von Marco Kurz, der im März beim 1. FC Kaiserslautern gehen musste und bereits im Mai Topkandidat auf die Schubert-Nachfolge gewesen war. Allerdings gibt es intern auch Bedenkenträger, da sich der 43-Jährige Gerüchten erwehren musste, eine sexuelle Beziehung mit der Ehefrau eines seiner Spieler eingegangen zu sein. Das Anforderungsprofil an den Neuen kennt andere Qualitäten: "Wir brauchen wieder ein komplettes Miteinander, Zusammenhalt, gute Stimmung. Denn die war vorbelastet, das muss man so sagen", so Azzouzi, "und inhaltlich brauchen wir die Tugenden, die St. Pauli ausmachen: Kampf und Leidenschaft. Darüber hinaus wollen wir natürlich guten Fußball spielen."

Innerhalb der kommenden 14 Tage muss Azzouzi fündig werden. Die vorgestellte Interimslösung mit den Co-Trainern Thomas Meggle, momentan drei Tage pro Woche beim Fußballlehrer-Lehrgang in Hennef, Timo Schultz und Mathias Hain, die die Mannschaft morgen in Regensburg (18 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) und möglicherweise auch eine Woche später im Heimspiel gegen Union Berlin betreuen werden, darf nur eine kurzfristige Ausnahme bleiben. "Matze und Schulle haben noch keine Lizenz, Meggi darf nur übergangsweise mit seiner A-Lizenz arbeiten", weiß Azzouzi, der dem Trio auch unter dem Nachfolger von Schubert eine Zukunft ermöglichen möchte: "Die drei stehen für den FC St. Pauli. Es ist vorgesehen, dass die drei auch unter einem neuen Trainer weitermachen sollen."