Rückblickend fasst Thomas Kessler sein einjähriges Gastspiel beim FC St. Pauli so zusammen: "Was ich dort erlebt habe, erlebt man selten." Die Aussage bezieht sich auf den hohen Spaßfaktor und die unkomplizierte Aufnahme ins Team. Doch auch in sportlicher Hinsicht machte der 25-Jährige, der am Montag mit Eintracht Frankfurt ans Millerntor zurückkehrt, bei St. Pauli eine seltene Erfahrung: Er war die Nummer eins im Tor - obwohl mit Mathias Hain ein Oldie mit ihm konkurrierte.

Eine komfortable Situation, die er nicht hätte aufgeben sollen. Jetzt geht es ihm wie vielen anderen Profis, die den Kiezklub verlassen haben. Der Erfolg ist futsch. Kessler suchte die Herausforderung in Frankfurt - und fand Oka Nikolov. Der 37-Jährige hat bis heute einen Stammplatz im Tor.

Probleme, sich gegen erfahrenere Keeper durchzusetzen, kennt Kessler noch aus Kölner Zeiten. Faryd Mondragon, damals 38, war der Grund für Kesslers Flucht zu St. Pauli. Nun also Nikolov. Kessler drückt wieder die Bank - aber wenigstens in Hamburg. Auch seine Freundin kommt mit, um alte Freunde zu treffen. Ein kleiner Trost im sportlichen Wartestand.