Eine Anleihe wurde beim FC St. Pauli seit einigen Jahren immer wieder diskutiert. Zwar wird sie nun erstmals Realität, umgesetzte alternative Finanzierungsmodelle gab es beim Stadtteilklub allerdings schon zuvor. 1993 wurde unter Präsident Heinz Weisener die "Professor Sous und Partner Treufinanz GmbH & Co. St. Pauli Lizenz KG" gegründet, die am 1. Juli 1993 für 6,25 Millionen Mark die Vermarktungsrechte am FC St. Pauli erwarb.

Mit dem Fonds konnten die Verbindlichkeiten von 10,8 Millionen Mark dank einer Zinsersparnis von jährlich 1,1 Millionen Mark deutlich reduziert werden. Der Preis dafür war allerdings das Abtreten der Marketingrechte. Die Anleger wurden mit Darlehensbeteiligungen (acht Prozent Verzinsung, Tilgung von 1995 an) und Kommanditbeteiligungen (sechs Prozent Ausschüttung von 1994 bis 2000) geworben.

Letztlich profitierte von dem Finanzierungsmodell vor allem Weisener selbst, der dem Klub zuvor 4,8 Millionen Mark geliehen hatte, für weitere fünf Millionen Mark der Verbindlichkeiten bürgte und mit dem Geld aus dem Anlage-Fonds einen Großteil seiner Millionen zurückerhielt.