Bei Union Berlin gab es für die Hamburger in den letzten Jahren kaum etwas zu holen. Das will der FC St. Pauli am kommenden Freitag ändern.

Hamburg. Es stehen entscheidende Wochen an für den FC St. Pauli . Entscheidend deshalb, weil die Mannschaft von Trainer André Schubert vor zwei schweren Aufgaben steht. Nach dem Auswärtsspiel bei Union Berlin am Freitag (18 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de ) kommt mit dem aktuellen Spitzenreiter Greuther Fürth (5. November) eine Mannschaft ans Millerntor, die in dieser Saison zu den spielstärksten und beständigsten der Liga gehört. "Nach diesen Spielen können wir einen Strich ziehen und wissen, ob wir ganz oben dabei sein können oder ob wir uns mit der Verfolgerrolle abfinden müssen", sagt Fabian Boll.

Auf dem Papier scheint die Partie in Berlin eine lösbare Aufgabe. Die beiden Mannschaften trennen in der Tabelle sieben Punkte, St. Pauli hat mehr Tore geschossen und weniger zugelassen. Union Berlin hat jedoch im Heimstadion an der Alten Försterei in den letzten fünf Spielen keinen einzigen Punkt abgegeben. Und die Braun-Weißen aus Hamburg haben keine gute Bilanz in dem engen Fußballstadion mit seinen 19 000 Stehplätzen. "Solange ich denken kann, haben wir bei Union noch nicht gewonnen", sagt Boll - und der 32-Jährige hat recht. Den letzten Sieg feierte St. Pauli 1994 in der ersten Runde des DFB-Pokals. Danach gab es fast nur Niederlagen, das beste Ergebnis war ein 0:0 zu Regionalligazeiten. Um den Anschluss an die vordersten drei Plätze nicht zu verlieren, hofft St. Pauli nun auf das Ende dieser Negativserie. "Wir müssen da positiv rangehen", sagt Boll. "Wir haben schon gezeigt, dass wir gegen starke Mannschaften absolut bestehen, sie sogar beherrschen können. Wichtig wird sein, dass wir das nicht nur in Phasen zeigen, sondern mal neunzig Minuten lang auf den Platz bekommen."

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Nicht nur während eines Spiels fehlt es Boll und seinen Mitspielern an spielerischer Konstanz. Gerade in den letzten vier Spielen mit zwei Siegen und zwei Niederlagen gab es vermehrt Höhen und Tiefen. Als wenn die unnötige Heimpleite gegen Aue entgegen allen Behauptungen doch für einen Knacks gesorgt hätte. "Fürth ist unheimlich gefestigt", sagt Boll, "uns dagegen gelingt es nicht, unsere Leistung über einen längeren Zeitraum abzurufen." Nach der schwachen zweiten Halbzeit gegen FSV Frankfurt ist eine Leistungssteigerung zwingend nötig, um die Pleitenserie in Berlin zu stoppen und eine eigene 180-Minuten-Serie zu starten.

Die aktuelle Folge des FC-St.-Pauli-Video-Podcasts "Pommes braun-weiß" exklusiv mit dem Modell der Wellentribüne und des nicht geschlechtsneutralen Spitznamens von Spieler Ralph Gunesch: www.abendblatt.de/pommes