Die Sturmreihen von FC St. Pauli und 1860 München, aber auch die Fans sorgen am Sonntag (13.30 Uhr)am Millerntor für Alarmstufe Rot.

Hamburg. Tor, Tor, Millerntor. Am Sonntag (13.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) öffnet sich zum dritten Mal in dieser Saison der Vorhang zu einer der spannendsten und attraktivsten Veranstaltungen der Stadt: Heimspiel beim FC St. Pauli, und nach den dramatischen Vorstellungen samt Happy End gegen Aachen (3:1) und Duisburg (2:1) kündigt sich für das Duell mit dem wiedererstarkten TSV 1860 München ein echtes Offensivfeuerwerk an. "Mit Lauth und Volland sind sie im Angriff hervorragend besetzt und haben mit Aigner und Halfar, an dem wir auch interessiert waren, zwei gute Leute auf den Außen", weiß André Schubert, "wir haben Respekt vor so einem Gegner, aber wir sollten auch Respekt vor unserer Leistung haben."

Die zweiwöchige Länderspielpause hat St. Paulis Trainer trotz des tollen Saisonstarts wohlwollend hingenommen. "Die Jungs hatten die Möglichkeit, mal psychologisch durchzuschnaufen, und wir konnten den einen oder anderen Schwerpunkt setzen", sagt Schubert, der mit seiner Mannschaft weiter an Automatismen - auch bei Standards - gearbeitet hat. Vor allem aber kamen die 14 Tage recht, um einige der vielen Krankenakten zuzuschlagen. Mit Marius Ebbers, Charles Takyi, Fabian Boll und Max Kruse meldeten sich vier Spieler wieder einsatzbereit, Rouwen Hennings und Carsten Rothenbach, die einen Großteil der Vorbereitung verpasst hatten, konnten ihren Rückstand verkürzen. "Wir werden kompletter", so Schubert, der sich gestern im Trainingsspiel über 19 einsatzfähige Profis freute: "Wir brauchen die Leute. Es kommen in den nächsten Wochen schwere Gegner, und wir müssen den Konkurrenzkampf hochhalten." Was in erster Linie für den seit knapp sieben Monaten torlosen Angriff gilt. Gegen München wird sich Mahir Saglik noch einmal in St. Paulis ansonsten gefährlichen Offensivkreisel einbinden. Für Ebbers, weiter mit geschientem Arm, kommt ein Einsatz über 90 Minuten ebenso zu früh wie für Petar Sliskovic, der gestern seine erste echte Einheit mit den neuen Kollegen absolvierte.

+++ Spitzenkampf am Millerntor - Ebbers einsatzbereit +++

+++ Das Schulte-Prinzip: Netzwerker mit Geduld +++

+++ Auch Takyi zurück im Mannschaftstraining +++

Saglik muss sich beweisen, ist aber auch als erster Defensivarbeiter gefordert. Braunschweig und Düsseldorf haben mit 3:1-Siegen vorgemacht, wie man den Angriffsschwung der Löwen abbremst. "Sehr aggressiv sein, früh attackieren und keine Räume preisgeben! Dann haben wir eine gute Chance. Ansonsten nehmen die uns auseinander", warnt Schubert. Alarmstufe Rot in beiden Strafräumen des Millerntors, wo in den vergangenen fünf Jahren lediglich zwei Partien torlos endeten. Eine echte Herausforderung, findet auch Rechtsverteidiger Sebastian Schachten, der für den verletzten Jan-Philipp Kalla wieder auf die linke Seite wechseln wird: "Absolut reizvoll, ich freue mich auf den Gegner. Schließlich haben wir den Anspruch oben mitzuspielen."

Vorhang auf zum dritten Akt, bei dem auch die Fans eine Hauptrolle spielen. Die kritischen Geister der Sozialromantiker-Initiative rufen dazu auf, am Sonntag das rote Banner mit schwarzem Totenkopf, den als Symbol des Protests gegen die Vereinsführung auserkorenen Jolly Rouge, wieder auf Fahnen, Bannern, Pappen, T-Shirts und Pullovern mit ins Stadion zu nehmen. Alarmstufe Rot am Millerntor.