Saglik dürfte nach seinen Toren im Test am Sonntag gegen 1860 im Sturm gesetzt sein. Für Ebbers und Sliskovic kommt das Spiel wohl noch zu früh.

Hamburg. Hören mag diese Statistik beim FC St. Pauli niemand mehr, zumal im flexibel interpretierten 4-1-4-1-Spielsystem auch von den Mittelfeldspielern erfolgreiche Torabschlüsse gefordert und erwartet werden. Dass die Angreifer der Hamburger allerdings überhaupt keine Treffer mehr erzielen, bleibt ein Phänomen. Seit 202 Tagen wartet der Sturm in der Liga auf ein Erfolgserlebnis. Die Partie am Sonntag gegen den TSV 1860 München - so viel ist klar - wird der 19. Versuch eines Angreifers, in 90 Minuten das Tor zu treffen. Offen dagegen bleibt zum heutigen Start in die Trainingswoche, wer den Knoten zum Platzen bringen soll.

Die besten Chancen hat nach dem vergangenen Wochenende Mahir Saglik. Der 28-jährige Neuzugang, der nach seinem Pflichtspieltreffer beim Pokalaus in Trier nicht überzeugen konnte, steuerte am Sonnabend gleich zwei Tore zum 3:0-Testspielsieg beim FC Winterthur bei und darf auf seinen erneuten Einsatz hoffen, der womöglich auch die vorerst letzte Chance bedeuten könnte, da Trainer Andre Schubert spätestens beim folgenden Auswärtsspiel in Karlsruhe mit Marius Ebbers und Petar Sliskovic wieder über echte Alternativen verfügt.

Für den mit einer Carbonschiene am verletzten rechten Unterarm trainierenden Ebbers, dessen angedachtes Comeback in der Schweiz kurzfristig verschoben wurde, würde ein Mitwirken ein schwer kalkulierbares Risiko bedeuten, das Schubert nach Sagliks gelungener Bewerbung nicht eingehen dürfte. Und auch für Sliskovic kommt die Partie eigentlich noch zu früh. Das zum Transferschluss am vergangenen Mittwoch verpflichtete Talent war gestern noch bei der 0:4-Pleite der kroatischen U-21-Nationalelf in Sion gegen die Schweiz im Einsatz und wird erst morgen auf dem Trainingsgelände an der Kollaustraße erwartet, um Verein, Kollegen und Umgebung kennenzulernen. Bangen um Ebbers, Warten auf Sliskovic - die Hoffnung auf das Ende der torlosen Zeit trägt zumindest für Sonntag noch einen anderen Namen: Mahir Saglik.

Abwehrspieler Jan-Philipp Kalla wurde an seinem verletzten Oberschenkelmuskel operiert und fällt für mindestens zwei Wochen aus.