Ein Kommentar von Lutz Wöckener

Keine Frage, der Start verlief positiver als von vielen befürchtet. 13 Punkte aus sechs Spielen sind nicht nur eine zufriedenstellende sondern eine gute Bilanz, an der auch die erste Niederlage nichts ändert. Aus dem Absteiger FC St. Pauli ist ein Aufstiegskandidat geworden. Die direkte Rückkehr in die Bundesliga ist, das hat die Mannschaft mit ihren vor allem physisch, phasenweise auch spieltechnisch anspruchsvollen Auftritten gezeigt, keine Illusion. Allerdings werden in dieser ausgeglichenen Zweiten Liga am Ende Kleinigkeiten über Wohl und Wehe entscheiden. Verletzungen und Sperren, aber auch ein herausragender Torwart oder ein Angreifer, der nach 89 Minuten Versteckspiel dann doch an der richtigen Stelle steht, können zu wichtigen Faktoren werden.

Insofern sollte der Auftakt gleichzeitig auch als Warnung verstanden werden - als Sturmwarnung. Ein Muskelfaserriss und eine komplizierte Ellbogenverletzung ließen Marius Ebbers bislang häufiger zuschauen als spielen. Es werden kaum die letzten Verletzungen des mittlerweile 33-Jährigen in dieser Saison gewesen sein ... Und die schmerzen nicht nur den Torjäger der Aufstiegssaison 2009/2010. Mahir Saglik hält seine Qualitäten bislang hartnäckig unter Verschluss und ist in der Form keine Alternative, von denen es mit Ausnahme des ebenfalls lange verletzten Rouwen Hennings überhaupt keine echte mehr im Kader gibt. Drei Angreifer, keine Tore, ein Problem.

Das letzte Stürmertor für den FC St. Pauli erzielte Gerald Asamoah am 16. Februar. Ohne Sturm steigt man aus der Bundesliga ab - und aus der Zweiten Liga zumindest nicht auf.