Heute steht ein Testspiel gegen Werder am Millerntor an. Der FC St. Pauli steht vor Verpflichtung von Bremens Stürmer Kevin Schindler.

Hamburg. Bochum am Freitag, Duisburg am übernächsten Montag - zehn Tage trennen die Spieltage vier und fünf aus Sicht des FC St. Pauli. Die gefühlte Pause sei gut, befand André Schubert nach dem 2:1-Sieg gegen den VfL. Der Trainer versah seine Bewertung aber mit einer entscheidenden Begründung: "Sie gibt unseren verletzten und angeschlagenen Spielern Zeit, ihre Wunden zu lecken."

Ansonsten aber kommt die Rhythmusstörung den in der Liga unbesiegten Hamburgern eher ungelegen. Und so kommt es heute (18 Uhr, Millerntor) zu einem gleichermaßen ungewöhnlichen wie attraktiven Testspiel gegen Werder Bremen, das am Wochenende kurzfristig verabredet werden konnte. "Wir wollen in der langen Woche bis zum nächsten Pflichtspiel im Wettkampf bleiben", bestätigt Schubert, "zudem wollen wir das Spiel dazu nutzen, unser Niveau weiter zu verbessern. Wir haben zuletzt viel richtig gemacht, aber noch nicht alles. Daran wollen wir weiter arbeiten." Nach den hoffnungsvollen Auftritten bei den Aufstiegs-Aspiranten Eintracht Frankfurt (1:1) und Bochum folgt nun ein echter Vorge-schmack auf die Bundesliga, der aber auch Hinweise für das Heimspiel gegen den MSV Duisburg liefern könnte.

Angesichts der Verletzung von Jan-Philipp Kalla und der Gelb-Rot-Sperre für Sebastian Schachten sucht Schubert nach Alternativen für die linke Abwehrseite. Gut möglich, dass Innenverteidiger Ralph Gunesch heute daher von der Ersatzbank auf den Flügel rotiert.

Allerdings zeigte sich Kalla gestern schon wieder hoffnungsfroh, dass seine Muskelverletzung im Oberschenkel bis zum Duisburg-Spiel ausgeheilt sein könnte. Mit Angreifer Rouwen Hennings, der wegen einer kleinen Platzwunde in Bochum mit zwei Stichen genäht worden war und vorsichtshalber nur eingeschränkt trainierte, absolvierte der 25-Jährige eine Laufeinheit.

Für frische Kräfte könnte auch der Gegner sorgen. St. Pauli hat Interesse an Werders Kevin Schindler, der nach drei Ausleihen zu Hansa Rostock, dem FC Augsburg und MSV Duisburg in Bremen vor dem Absprung steht. "Hier bekomme ich vom Trainer eh keine Chance zu spielen", kritisierte der 23-jährige Außenstürmer und verriet der "Kreiszeitung Syke": "Ich bin mit einem Zweitligisten sehr weit. Ein Vertrag ist aber noch nicht unterschrieben."

In Hamburg würde der Delmenhorster mit Max Kruse und Fin Bartels auf zwei bekannte Gesichter treffen. Ob das dynamische Duo der vergangenen Wochen allerdings auch heute gegen Werder wirbelt, ist fraglich. Der Ex-Bremer Kruse brach gestern das Training wegen muskulärer Probleme im Gesäßbereich ab, begab sich direkt zum Arzt und könnte statt des Tests die fürsorgliche Vorgabe seines Trainers vorziehen müssen: Wunden lecken. Auch wenn das gegen die ehemaligen Kollegen angesichts seiner Verletzung doppelt schwerfallen dürfte ... (lwö)