Beim Test des FC St. Pauli gegen Midjytland kehrt Rothenbach zurück. Trainer Schubert will die kurze Vorbereitung bestmöglich nutzen.

Hamburg. Fabian Boll hat die Schinderei schon acht Mal mitgemacht. Doch noch nie hat er die Saisonvorbereitung beim FC St. Pauli als so intensiv empfunden wie in diesem Jahr. Aufgrund der Kürze der Zeit - es liegen nur viereinhalb Wochen zwischen Trainingsauftakt und Saisonstart - muss jeder Tag, jede Trainingseinheit genutzt werden. So erklärt sich Boll auch das schwache Spiel beim 1:1 im Testspiel gegen Arminia Bielefeld. "Die Beine sind dick, der Kopf nicht so frisch", sagt der 32-Jährige. "Das ist im Vergleich schon eine Ausnahmesituation."

Trainer André Schubert gab trotz der anstrengenden Vorbereitung bereits zu, dass es möglicherweise über den Saisonstart hinaus dauern werde, bis die Mannschaft ihr volles Leistungsniveau erreicht habe. Boll hofft jedoch, dass das Potenzial beim ersten Spiel in zwei Wochen schon komplett abrufbar ist. "Wir haben vor zwei Jahren gesehen, was ein guter Start bewirken kann", sagt er. 13 Punkte aus fünf Spielen standen in der Saison 2009/10 auf der Habenseite.

Neben der körperlichen Fitness stehen in den verbleibenden zwei Wochen vor allem taktische Abläufe auf dem Plan. In der Offensive arbeitet Schubert an einem variablen System, in dem vier bis fünf Offensivspieler durch ständige Positionswechsel die gegnerische Abwehr verwirren sollen. In einem solchen System wäre wohl nur Platz für einen defensiven Mittelfeldspieler vor der Abwehr. "Das sind oft nur Nuancen, die sich von System zu System ändern. Auch in der letzten Saison haben wir ab und zu so gespielt", sagt Boll, der sich als einer der Erfahrensten im Team mitverantwortlich dafür fühlt, dass "die Dinge in die richtige Richtung laufen".

Beim heutigen Test gegen den FC Midjytland (18.30 Uhr in Heide) steht die nächste Bewährungsprobe an. Benedikt Pliquett wird zwischen den Pfosten stehen und zeigen wollen, dass er eine ernst zu nehmende Konkurrenz für Philipp Tschauner ist. Außerdem soll Carsten Rothenbach, der nach wenigen Trainingseinheiten bereits einen positiven Eindruck bei Schubert hinterlassen hat, sein Comeback geben. Anfang nächster Woche darf Schubert dann wohl einen Überraschungsgast begrüßen. Carlos Zambrano wird nicht für Peru bei der Copa America spielen und soll schnellstmöglich nach Hamburg zurückkehren.