Innenverteidiger Ralph Gunesch über große Steine, Videowürfel und die Maßgabe für das Saisonfinale

Frankfurt. Er ist einer, der sich immer stellt. Nach guten wie nach schlechten Leistungen, nach Siegen und Niederlagen. Ralph Gunesch, Innenverteidiger, Identifikationsfigur und Wortakrobat des FC St. Pauli.

Hamburger Abendblatt:

Herr Gunesch, wie viele Nackenschläge verträgt die Mannschaft noch?

Ralph Gunesch:

Unsere große Stärke ist seit Jahren die Geschlossenheit. Die werden wir jetzt auch weiter unter Beweis stellen.

Nach dem 1:2 gegen Stuttgart sagten Sie: "Die Steine, die sich uns in den Weg stellen, mit denen werden wir am Ende den Weg zum Klassenerhalt pflastern." Wann fangen Sie an?

Gunesch:

Es ist jetzt noch ein großer Brocken dazugekommen, keine Frage. Aber wir werden ihn zerkleinern und die nächsten Meter daraus machen. Wir haben noch sieben Spiele vor uns, allein zu Hause gibt es noch neun Punkte zu holen. Wir müssen jetzt den Pokal-Charakter reinkriegen.

Das Frankfurt-Spiel galt bereits als Endspiel. Wie erklären Sie sich diese erneut vermeidbare 1:2-Niederlage?

Gunesch:

Wir hatten einen Plan. Und von dem ist tatsächlich vieles aufgegangen. Wir haben kaum etwas zugelassen. Diese Niederlage hat überhaupt nichts mit taktischen Fehlern zu tun. Wie die Tore gefallen sind, haben Sie ja gesehen. Der Gegentreffer zum 1:2 ist richtig bitter, das war großes Pech.

Einen schwächeren Gegner als die verunsicherten Frankfurter vom Sonnabend kann man sich in der Bundesliga kaum vorstellen ...

Gunesch:

Lassen Sie mich es so sagen: Es wäre durchaus möglich gewesen, mit etwas mehr Glück hier heute drei Punkte mitzunehmen, ja.

Fehlte es zumindest in der zweiten Hälfte nicht auch an Qualität?

Gunesch:

Sicherlich haben sich in unser Spiel nach einer guten ersten Halbzeit Ungenauigkeiten eingeschlichen. Die Partie hat sich nach dem Seitenwechsel fast ausschließlich fünf bis zehn Meter unter dem Videowürfel des Stadions abgespielt. Ich kann aber garantieren, dass wir weiter hart arbeiten und uns nicht hängen lassen werden.