Hamburg. 14 Spieler des FC St. Pauli kennen das Gefühl bereits und haben es in dieser Saison hinter sich gebracht: das erste Spiel in der Bundesliga. Beim Heimspiel am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) wird Trainer Holger Stanislawski vermutlich einen weiteren Bundesliga-Debütanten ins Rennen schicken. Einen, der in der Winterpause kurz davor stand, ausgeliehen zu werden, und der in der Planung des Trainers nur eine untergeordnete Rolle spielte: Jan-Philipp Kalla.

Dass er nun nur aufgrund des personellen Engpasses zum Einsatz kommt, stört den 24-Jährigen wenig. Kalla hat seit fast einem Jahr kein Spiel mehr für die Profimannschaft gemacht (zuletzt beim 2:0-Heimsieg gegen Hansa Rostock am 28. März 2010), er hat gelernt, mit Enttäuschungen umzugehen, wie er sagt. Die Hoffnung auf seinen Durchbruch hat er dennoch nicht aufgegeben. "Die Kadernominierungen gegen Gladbach und Dortmund haben mir gezeigt, dass es in die richtige Richtung geht", sagt er. "Jetzt hoffe ich, dass der richtige Schritt kommt." Davon ist auszugehen, da der Kader nur fünf nominelle Abwehrspieler umfasst. Darunter auch Hauke Brückner, den Stanislawski unter der Woche aus der zweiten Mannschaft hochgezogen hatte.

Am Donnerstag hatte "Schnecke" Kalla ein kurzes Gespräch mit seinem Trainer, der ihm voll vertraut. "Schnecke hat sich Schritt für Schritt erarbeitet, was ihm zuletzt häufig fehlte, er ist sehr konzentriert und eifrig und weiß, was er zu tun hat", sagt Stanislawski über Debütant Nummer 15.