St. Paulis Chefcoach fahndet nach potenziellen Außenverteidigern, die rar geworden sind. Mittelfeldmann Florian Bruns hat Chancen.

Hamburg. Nach zwei freien Tagen begann sie gestern, jene "lustige Woche", die Holger Stanislawski seinen Spielern nach der 0:2-Niederlage in Dortmund mit finsterer Miene prophezeit hatte. Eine halbe Stunde dauerte die Aufarbeitung im Mannschaftskreis, dann machte sich der Kader an die Arbeit. Ganz genau wolle er hinschauen, wer sich für die Partie gegen Hannover empfehle. Vor allem zwei Komponenten seines elfteiligen Personalpuzzles wollen sorgfältig ausgewählt werden.

St. Paulis Chefcoach fahndet nach potenziellen Außenverteidigern, die nach den Verletzungen von Carsten Rothenbach, Florian Lechner und Bastian Oczipka sowie der Gelbsperre Markus Thorandts und der Ausleihe Davidson Drobo-Ampems rar geworden sind. Jan-Philipp Kalla hätte eine Chance verdient, Moritz Volz ist der zweite und damit letzte Vertreter seiner Spezies. Zwei Positionen, zwei Spieler, zwei Lösungen? Mitnichten. Wieviel Vertrauen Stanislawski in das Duo setzt, zeigen Statistik und jüngste Vergangenheit. Allein der Personalengpass bescherte Kalla zwei Berufungen in den Kader, und Volz wurde zuletzt der gerade erst wiedergenesene Oczipka vorgezogen. Trotz dessen Trainingsrückstands.

Und so führt die Suche bis ins Mittelfeld, wo Linksaußen Florian Bruns und Rechtsaußen Max Kruse zumindest theoretisch in Betracht kämen. Beide hatten die Rolle als äußerstes Glied der Viererkette bereits in der Vergangenheit ausgefüllt, wenn Not am (Abwehr-) Mann war. Während die Planspiele mit Kruse aufgrund seiner aktuellen Formstärke obsolet sein dürften, könnte Bruns tatsächlich sein Comeback von Beginn an feiern. Sechsmal erst stand der 31-Jährige in dieser Saison in der Startelf und fungierte nach muskulären Problemen als Edeljoker von der Bank. Bruns hat gute Außenseiterchancen als einer von drei Kandidaten für zwei Positionen.

Vielleicht erinnert sich Stanislawski aber auch an einen gewissen Vasilis Vallianos. Der 22-jährige Grieche überzeugte in der U 23 und durfte bereits vereinzelt bei den Profis mittrainieren, gilt allerdings eher als Mann für die offensive linke Seite.