Verteidiger Moritz Volz unterlief früh ein schwerer Fehler, ließ sich davon aber nicht unterkriegen

Hamburg. Es war der schlimmste anzunehmende Unfall für einen Reservisten wie ihn. Ein Supergau. Erstmals seit Ende der Hinrunde durfte St. Paulis Außenverteidiger Moritz Volz gegen Mönchengladbach wieder spielen. Er wollte sein Können beweisen, doch das ging schon nach wenigen Minuten nach hinten los. Der 28-Jährige passte zurück auf Torhüter Thomas Kessler, der Ball geriet zu kurz, und Mönchengladbach nutzte die Gelegenheit zum 0:1. Volz konnte es nicht fassen, fragte sich nach eigenen Angaben innerlich, ob das alles wahr sein könne.

"Da denkt man erst mal, man möchte sich einbuddeln und nach dem Spiel die Schuhe an den Nagel hängen", sagte der im Sommer aus England zum Kiezklub gewechselte Profi, der bis dato nur auf drei Einsätze gekommen war. Es schien absehbar, dass sein Vierter nicht besonders lange dauern würde. Doch letztlich war das Gegenteil der Fall. Volz spielte durch, weil er sich nach seinem Fehler fing und eine vor allem offensiv ansehnliche Leistung ablieferte. "Ich habe einen starken Rückhalt in der Mannschaft gespürt und bin durch gute Aktionen im Anschluss an das Gegentor wieder ins Spiel reingekommen. Das war einzigartig."

Spätestens als Volz mit Gerald Asamoah das 1:1 durch Max Kruse vorbereitete hatte, war der Knoten geplatzt. Der Ausgleich habe ihm Mut und Luft gegeben, berichtete Volz erleichtert und durfte sich über ein Lob vom Trainer freuen: "Ich hatte als Spieler mal eine ähnliche Situation mit einem kapitalen Fehler, auch gegen Mönchengladbach", meinte Holger Stanislawski. "Volzy hat das dann aber gut gemacht, war sehr bemüht, sehr eifrig, fast schon hyperaktiv." Respekt erntete er auch in der Mannschaft. "Dafür dass er so angefangen hat, hat er dann ein super Spiel gemacht", meinte Mittelfeldspieler Fin Bartels. Da mit Bastian Oczipka die Stammkraft auf der Position des Linksverteidigers auch gegen den HSV fehlen wird, kann sich Volz nun am Mittwoch wohl ein weiteres Mal beweisen.