Carsten Rothenbach und Bastian Oczipka, die beiden Außenverteidiger, fallen weiter aus. Marius Ebbers hofft auf Einsatz gegen Gladbach.

Hamburg. Ein gewisser Rest-Ärger schwingt immer noch in den Worten mit: "Wir haben jahrelang darauf gewartet", sagt Holger Stanislawski mit Blick auf das verpasste Derby, erspart sich aber mögliche Schuldzuweisungen in Richtung des HSV: "Jetzt ist es ausgefallen. Aber ein Derby spielt man. Egal, ob um 24 Uhr in der Nacht oder acht Uhr morgens. Das gewinnt man nicht am grünen Tisch. Bei diesen Diskussionen werden wir nicht mitmachen. Wir wollen unsere Energie anders nutzen", sagt der Trainer.

Eine Ansage, die auch für die vielen Rekonvaleszenten gilt. Mit Kapitän Fabio Morena (Ermüdungsbruch), Carsten Rothenbach (Reizung der Patellasehnenreizung), Bastian Oczipka (Kapselverletzung am Sprunggelenk) und Florian Lechner (Fußprellung) fehlen weiterhin vier Abwehrspieler verletzt. Kapitän Morena absolvierte gestern gemeinsam mit seinem Stellvertreter Marius Ebbers (Bauchmuskelfaserriss) immerhin erstmals wieder ein fußballspezifisches Training. Nach etwa 90 Minuten unter der Anleitung von Rehabilitations-Coach KaPe Nemet verließ das Duo sichtlich gut gelaunt den Platz. Und während die brisante Partie gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, Borussia Mönchengladbach, am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) für Morena und seine maladen Abwehrkollegen noch zu früh kommt, könnte der Angreifer wieder in den Kader zurückkehren. "Ebbe erwarte ich in den kommenden Tagen im Mannschaftstraining zurück", sagt Stanislawski, "und bei den anderen schauen wir am Mittwoch, wie der Stand ist. Aber das wird wohl nichts mehr mit einem Einsatz gegen Mönchengladbach werden."

Eine Prognose, die Schmerzen verursacht. Wie schon gegen den HSV würden mit Rothenbach und Oczipka beide Außenverteidiger gleichzeitig ausfallen. Immerhin soll Matthias Lehmann, der gestern wegen einer Grippe das Training verpasste, heute wieder in die Vorbereitung auf die Partie einsteigen. Hoffnung, die einen Rest-Ärger nicht verhindern kann. Die personelle Situation bleibt angespannt.

Nach Informationen des ARD-Magazins Fakt hat Marijo C., einer der Hauptverdächtigen im Fußball-Wettskandal, einen weiteren Spieler des FC St. Pauli der Manipulation beschuldigt. Insgesamt seien nun sechs ehemalige und aktuelle Profis des Klubs verdächtig. Auch eine weitere Partie, die 1:4-Niederlage am 12. September 2008 in Kaiserslautern, werde untersucht. Es wäre damit das siebte Spiel.