Hamburg. Am Tag danach hatte Markus Thorandt die Schmerzen noch nicht überwunden. Wegen Gesäßmuskelproblemen, die er sich am Sonntag im Spiel bei 1899 Hoffenheim zugezogen hatte, konnte St. Paulis Abwehrmann gestern nur ein reduziertes Trainingsprogramm auf dem Ergometer absolvieren. Aber auch sonst hatte das Spiel Spuren hinterlassen - und dies hatte nichts damit zu tun, dass der erstmals als Rechtsverteidiger eingesetzte Schwabe sich auf der neuen Position hatte zurechtfinden müssen und dabei zwischenzeitlich auch mal auf dem Hosenboden gelandet war.

Thorandt schmerzten emotional vor allem die Geschehnisse in der letzten Spielminute, in der sein Teamkollege Ralph Gunesch einen Schuss von Hoffenheims David Alaba unglücklich zum 2:2 ins eigene Tor gelenkt hatte. Zuvor hatte Schiedsrichter Christian Dingert von der TSG Burglichtenberg ein Foulspiel an Thorandt übersehen. "Ich war vorher am Ball und dann rauscht der Mlapa in mich hinein", sagte der 29-Jährige, der sich anschließend nach eigenem Bekunden schwer zurückhalten konnte, als er den Unparteiischen mit seiner Sicht der Dinge konfrontierte - und dafür Gelb sah.

"Wir waren dem dritten Tor näher als Hoffenheim dem Ausgleich", haderte Thorandt, der eingestand, dass das Spiel auf der rechten Außenbahn ungewohnt gewesen sei, auch wenn er die Rolle schon einmal bei seinem Ex-Klub 1860 München ausgefüllt hatte. In der ersten Halbzeit sei seine Leistung verbesserungswürdig gewesen, erklärte Thorandt. Besonders das veränderte Stellungsspiel machte ihm zu schaffen, zumal er mit Alaba und Sejad Salihovic auch zwei aktive Gegenspieler hatte. In Hälfte zwei lief es dann besser. Dennoch möchte Thorandt am liebsten so schnell wie möglich auf seine angestammte Position in der Innenverteidigung zurückkehren, wenn der angestammte Rechtsverteidiger Carsten Rothenbach seine Schmerzen an der Patellasehne überwunden hat.