Sinsheim. Die Schlagzeilen über den nächsten Gegner des FC St. Pauli, die TSG 1899 Hoffenheim (So., 17.30 Uhr), reißen nicht ab. Erst der verlorene Transferpoker um Luiz Gustavo mit den Bayern, dann der Abgang von Trainer Ralf Rangnick und die von Mäzen Dietmar Hopp veröffentlichte finanzielle Situation des Vereins. Jetzt die Probleme mit Stürmer Demba Ba, der unbedingt den Verein verlassen will, bei Interessent Stoke City aber durch den Medizincheck fiel. Der Klub versucht nun einen Schlussstrich unter das Thema Ba zu ziehen und schließt ein Comeback des Provokateurs und Arbeitsverweigerers kategorisch aus. Auch eine kurzfristige Rückkehr ins Training der Hoffenheimer ist vom Tisch - Ba will im Kraichgau niemanden mehr sehen.

"Wir haben uns ganz klar entschieden: Unser Ziel ist es, ihn bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar zu transferieren", sagte Manager Ernst Tanner. "Sollte er trotzdem zurück nach Hoffenheim müssen, kann er trainieren und sich auf die Tribüne setzen. Etwas anderes wäre der Mannschaft nicht zu vermitteln."

Der Manager der Kraichgauer bestätigte, dass Stoke noch immer an einem Leihgeschäft interessiert sei. Teammanager Tony Pulis hält eine Verpflichtung des 25-Jährigen je nach Schwere der Verletzung weiterhin für möglich. Die von Hoffenheim erhoffte Transfersumme von sieben Millionen Euro würde dann sicher nicht fließen.

Was auch immer mit Ba passiert, der Klub sucht in jedem Fall händeringend nach einem Ersatz. Im Spiel gegen Werder Bremen (1:2) wurde das Fehlen Bas sehr deutlich. "Ich hoffe, dass wir noch ein, zwei neue Angreifer bekommen", sagt der neue Trainer Marco Pezzaiuoli dem "kicker". "Und einen Linksverteidiger." Zudem müsse die Mannschaft besonders im physischen Bereich zulegen, da habe man Nachholbedarf.

Als Ersatz für Ba ist vor allem der Niederländer Ryan Babel vom englischen Rekordmeister FC Liverpool im Gespräch. Die Verpflichtung von U-19-Nationalspieler Kevin Volland, der auf Leihbasis zunächst weiter beim Zweitligisten 1860 München spielen wird und spätestens nach der kommenden Saison zu 1899 wechselt, hilft akut nicht weiter. Die Kraichgauer gehen entsprechend angeschlagen in die Partie gegen den FC St. Pauli, dem mit einem Auswärtserfolg ein Befreiungsschlag gelingen könnte.