Ein Kommentar von Lutz Wöckener

Deklariert war er als Frühstart, doch der Auftakt geriet für St. Pauli zum Fehlstart. Holger Stanislawskis Entscheidung, seine Profis bereits am 27. Dezember und damit früher als alle Konkurrenten in die Vorbereitung auf die Rückrunde starten zu lassen, war (folge)richtig. Schließlich hatte der Trainer Nachhol- und damit erhöhten Arbeitsbedarf erkannt.

Doch die hehren Vorsätze zerschmolzen wirkungslos unter der dicken, weißen Schneedecke, die sich über das Trainingsgelände gelegt hatte. Dass seit gestern zumindest eingeschränkter Betrieb möglich ist, macht die Sache nicht leichter. Zu essenziellen Einheiten taugt der Untergrund nicht. Wie dieser auf die verspätete Räumaktion mit Frontlader und nun folgende Belastungsprobe reagiert, bleibt als weiterer Risikofaktor. Nicht ausgeschlossen, dass die Grasnarbe sich gleich mitauflöst, wenn der Schnee taut. Das Kunstrasenfeld, für Szenarien wie dieses geplant, ist anders als vorgesehen noch nicht fertig.

Sicher, man hätte sich in den Flieger gen Süden setzen können. 15 der 18 Bundesligisten schwitzen in Spanien, Arabien und der Türkei für die Rückrunde. Doch auch der Trip in die Sonne birgt Gefahren: Akklimatisierungsprobleme, Erkältungen und Unlust bei der Rückkehr. Insofern sei bei allem berechtigten Kopfschütteln über nicht geräumte Plätze und widrige Bedingungen an die Winterpause 2009/2010 erinnert. Die verbrachte St. Pauli ebenfalls in der Heimat, blieb bei Eis und Schnee weitgehend unproduktiv und startete trotzdem mit vier Siegen in die Rückrunde.