St. Paulis Coach Holger Stanislawski vermisste den Mut

Hamburg. Auf dem Weg zu den wartenden Journalisten nahm St. Paulis Trainer Holger Stanislawski Vizepräsident Bernd-Georg Spies in den Arm und machte sich dann auf die Suche nach einer Tasse Kaffee. Er hatte sich schon ein wenig missmutig eine Flasche Wasser geöffnet, als ihm sein Lieblingsgetränk doch noch kredenzt wurde. Warme Worte fand er für die Partie dennoch nicht.

Abendblatt:

Herr Stanislawski, hat das Derby gehalten, was man sich vorher von ihm versprochen hat?

Holger Stanislawski:

Es war eine sehr gute Stimmung im Stadion, aber auf dem Platz konnten beide Teams auch der Brisanz vor dem Spiel nicht wirklich gerecht werden. Beide Mannschaften können deutlich besser Fußball spielen, haben sich neutralisiert. Wir selbst haben viel zu wenig Traute gehabt, unser Flachpassspiel durchzuziehen. Wenn du dann aber zwei Minuten vor Schluss führst und die Möglichkeit hast, den Ball zu klären, dann musst du ihn auch klären. Im Endeffekt war es aber ein gerechtes Unentschieden.

Was können Sie aus dieser Partie außer einem Punkt mitnehmen?

Stanislawski:

Wir müssen einfach gucken, dass wir an unserer Philosophie festhalten, dass wir besser Fußball spielen. Wir haben in den drei Spielen zuvor deutlich besser Fußball gespielt.

Nachdem Sie Gerald Asamoah eingewechselt hatten, ging ein Ruck durchs Spiel. Hatten Sie sich genau diesen Effekt versprochen, als Sie entschieden, ihn zunächst auf die Bank zu setzen?

Stanislawski:

Er hat uns jetzt acht Wochen leider nicht zur Verfügung gestanden. Wir wissen, dass er eine unheimlich hohe Qualität hat, wenn es darum geht, den Ball zu sichern, und den Ball auch immer haben will. Genau das hat uns dann auch noch mal ein Stück nach vorne gebracht. Er wird uns mit seiner Erfahrung und seinem Durchsetzungsvermögen noch sehr weiterhelfen. Für heute freut es mich am meisten, dass sein Oberschenkel gehalten hat.

Schon am Mittwoch steht das nächste Spiel an. Was erwartet Sie in Mönchengladbach?

Stanislawski:

Wir haben Mönchengladbach mehrere Male beobachtet, aber das können wir nach deren letzten Ergebnissen in die Tonne werfen. Wir wissen haben einen angeschlagenen Gegner, es wird eine schwere Aufgabe.