Gegen Hoffenheim hat der FC St. Pauli noch nie verloren. Trainer Stanislawski hat gemischte Erinnerungen an die Spiele gegen die TSG.

Hamburg. Holger Stanislawskis Erinnerungen an die zwei bisher einzigen Begegnungen mit der TSG Hoffenheim dürften zwiegespalten sein. Seine Mannschaft hat damals, in der Saison 2007/08 nach dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga, vier Punkte gegen den Aufstiegskandidaten geholt und im letzten Spiel, beim 3:1-Sieg am Millerntor, sogar den Klassenerhalt perfekt gemacht. Der Trainer des FC St. Pauli wurde allerdings in beiden Spielen auf die Tribüne verwiesen. Im Hinspiel in Hoffenheim warf er aus Ärger über die Schiedsrichterleistung ein Tapeband auf den Rasen und im Rückspiel reklamierte er nach dem Gegentor so heftig, dass Schiedsrichter Manuel Gräfe nichts anderes übrig blieb, als ihn vom Feld zu schicken. "Das waren heiße Spiele", erinnert sich Carsten Rothenbach, der in beiden Spielen 90 Minuten auf dem Platz stand und gegen die mittlerweile in der Bundesliga etablierten Stürmer der Hoffenheimer seine Kampfkraft in die Waagschale warf.

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Drei Jahre später hat sich die Liga geändert, die Vorzeichen und die Protagonisten des Duells zwischen St. Pauli und der TSG Hoffenheim sind aber weitgehend gleich geblieben. Beide Mannschaften haben einige Spieler in ihren Reihen, die auch vor drei Jahren schon dabei waren. Die Einkaufsoffensive der TSG Hoffenheim nach dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga 2007 war nachhaltig erfolgreich. Spieler wie Demba Ba, Chinedu Obasi, Vedad Ibisevic, Luis Gustavo oder Marvin Compper gehören immer noch dem Kader und meistens auch der Startelf an. Bei St. Pauli war zwar keine Einkaufsoffensive dafür verantwortlich, trotzdem ist auch bei den Hamburgern noch ein Großteil der Spieler dabei, die vor drei Jahren die Kraichgauer am Millerntor besiegten. "Das waren besondere Spiele für uns", sagt Rothenbach. "Die haben 20 Millionen investiert und uns gingen teilweise die Trainingsbälle aus. Da wollten wir denen schon zeigen, dass es auch mit weniger Geld geht."

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Hoffenheim verfolgte zwar - wie auch der FC St. Pauli - die Philosophie, junge deutsche Spieler in die Mannschaft einzubauen. "Trotzdem ist Hoffenheim so etwas wie das Anti-St.-Pauli. Die haben ihre Philosophie auf den Millioneninvestitionen aufgebaut. Das war schon Wahnsinn", sagt Rothenbach.

So treffen sich Sonnabend (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) am Millerntor zwei Mannschaften, die vor vier Jahren noch in der zweigeteilten Regionalliga gekickt haben, zum Bundesliga-Duell. Zwei Mannschaften, die denselben Weg beschritten haben, in unterschiedlichem Tempo und unter Voraussetzungen, die sich so ähnlich sind wie St. Pauli und Eppendorf. Es wird auch diesmal ein heißes Duell werden, bei dem der FC St. Pauli kühlen Kopf bewahren muss. Das gilt auch für den Trainer.