Max Kruse glaubt wie seine Teamkollegen vom St. Pauli fest daran, dass die Konkurrenz im Rennen um den Aufstieg in Liga eins noch patzt.

Hamburg. Fabian Boll blickte den Fragensteller mit gespielter Verwunderung an. Ob er die letzten zwei Spiele trotz seiner schmerzhaften Hüftprobleme absolvieren werde, hatte der Reporter wissen wollen. "Zwei? Weshalb zwei?", antwortete St. Paulis Mittelfeldspieler. "Es sind noch vier Spiele!"

Der Glaube an die Teilnahme an der Relegation ist nach dem 32. Spieltag größer denn je. "Wir haben heute gezeigt, dass wir diesen dritten Platz unbedingt wollen, wir werden nicht locker lassen", formulierte Innenverteidiger Markus Thorandt eine Botschaft an die Konkurrenten im Fernduell, Düsseldorf und Paderborn. "Und den ersten haben wir schon mal überholt." Das 0:2 der Ostwestfalen beim Abstiegskandidaten in Karlsruhe wurde wohlwollend registriert, "wenngleich es schöner gewesen wäre, wenn Düsseldorf statt Paderborn gepatzt hätte", ergänzte Lasse Sobiech.

Der Innenverteidiger und seine Mannschaft kletterten durch den eigenen Sieg und den Patzer der Konkurrenz auf Platz vier, benötigen aber im Vergleich mit den Rheinländern weiter fremde Hilfe. "Wie Paderborn spielt, konnte uns fast egal sein. Die haben wir hier ja noch am letzten Spieltag", sagte Max Kruse und richtete den Blick nach vorn: "Wir haben mit dem Auswärtsspiel in Dresden eine schwere Aufgabe, aber die Düsseldorfer ebenso."

+++ Ebbers macht den Weg frei +++

Was zu beweisen wäre. Niemand vermag einzuschätzen, wie sich die bereits aufgestiegenen Franken inmitten ihres Party-Marathons gegen die Fortuna präsentieren werden. "Die können von mir aus bis Dienstag oder Mittwoch feiern, aber ich hoffe, dass sie sich Sonntag noch mal zusammenraufen werden. Die wollen sich doch auch mit einer guten Leistung von ihren Fans verabschieden", glaubt Marius Ebbers, und auch Kruse befürchtet keine Wettbewerbsverzerrung: "Ich bin mir sicher, dass Fürth sich nicht gehen lässt und alles in die Waagschale wirft. Aber wirklich wichtig ist, dass wir unser Spiel in Dresden gewinnen, das wird schwer genug."

+++ St.-Pauli-Fans attackieren Polizisten +++

Auf sich selbst schauen, der eigenen Leistung und der Aufstiegsrechnung vertrauen. Drei Spiele, drei Siege lautete die in der vergangenen Woche aufgemachte Erfolgsformel, an deren Ende der dritte Platz stehen soll. "Zu null spielen und versuchen, so viele Tore wie möglich zu machen. Nur darum geht es", stellt Trainer André Schubert klar. Ein Motto für die kommenden zwei Spiele - mindestens.

Das Restprogramm im Kampf um die Relegation für die Bundesliga. Düsseldorf (3. Platz/60 Punkte/+29 Tore): Fürth (Auswärtsspiel), Duisburg (Heimspiel) St. Pauli (4./59/+21): Dresden (A), Paderborn (H) Paderborn (5./58/+13): FSV Frankfurt (H), St. Pauli (A)