Auf neuem Rasen hofft St. Pauli gegen Cottbus am Sonntag (13.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) auf schnelle Kombinationen.

Hamburg. Der Blick von der Haupttribüne ließ Vorfreude in André Schubert aufkeimen. "Das sieht doch sehr schön aus", sagte der Trainer des FC St. Pauli mit Blick auf den neu verlegten Rasen freudig. Schon vor drei Wochen hatte Schubert erstmals angeregt, dass der Rasen im Millerntor-Stadion ausgetauscht werden müsse, war jedoch zunächst nicht erhört worden. Erst nachdem sich auch die Spieler nach der Partie gegen den KSC über die Platzverhältnisse beschwert hatten, sah das Präsidium Handlungsbedarf. Vor dem Spiel gegen Energie Cottbus am Sonntag (13.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) erstrahlt der Platz nun wieder in sattem Grün, und Schubert sprach ungefragt aus, was alle dachten: "Auch gegen Cottbus wird es nicht leicht. Aber wir spielen zu Hause, auf neuem Rasen. Es gibt keine Entschuldigungen mehr."

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Es sei nie das Anliegen der Mannschaft gewesen, den schwer bespielbaren Platz als Ausrede zu benutzen, "aber wir bewerten nach jedem Spiel auch die Rahmenbedingungen", sagte Schubert. Und die waren zuletzt schlecht. Mit den verbesserten Bedingungen sollen nun auch die spielerischen Elemente wieder verstärkt eingesetzt werden und zum Erfolg führen. "Auf so einem Platz hast du einfach die Möglichkeit, auch auf engem Raum den Gegner auszuspielen, mit einem Kontakt zu kombinieren, den Ball schnell laufen zu lassen und Situationen vor dem Tor zu erarbeiten", gibt Schubert die Marschroute vor. "Wir trainieren täglich das schnelle Passspiel, und auf so einem Teppich muss man nicht bei jeder Annahme überlegen, wie der Ball wohl abspringen wird. Gerade vorne wird es dadurch einfacher, eine Mannschaft auszuspielen", sagt auch Mittelfeldspieler Patrick Funk. St. Pauli lädt die Kanonen und verspricht wieder Spektakel. Der neue Rasen nährt die Hoffnung auf das Ende der Torflaute. Die Erfahrungen mit frisch verlegtem Grund am Millerntor waren in den letzten beiden Jahren indes nicht gut. Beide Partien gingen verloren. 2010 mit 0:1 gegen Bielefeld und 2011 mit 1:2 gegen den VfB Stuttgart.

Diesmal soll und muss das anders werden, wenn die Kiezkicker nicht endgültig den Anschluss an die Tabellenspitze verlieren wollen. "Wir dürfen nicht mehr viele Punkte liegen lassen", sagt Funk. "Es ist der Traum von jedem Einzelnen, nächste Saison in der ersten Liga zu spielen. Es wäre doch Blödsinn, jetzt zu sagen: 'Ich will Vierter werden.'" Die Töne werden forscher beim FC St. Pauli. Die Mannschaft kennt ihr Potenzial, weiß, dass sie in den letzten Spielen unter ihrem Niveau gespielt hat, und das Selbstvertrauen hat auch durch die Niederlage in Aue nicht gelitten. Fehlende Lockerheit und Ruhe vor dem Tor hatte Schubert dort analysiert. Gegen Cottbus soll die Verkrampfung gelöst werden. "Jeder Sieg gibt Selbstvertrauen", weiß der 40-Jährige. "Und ich wünsche mir, dass die Mannschaft sich mal wieder belohnt und aus den vielen Situationen mal drei oder vier Tore macht." Beim Herausspielen der Chancen wird der Rasen vielleicht einen Beitrag leisten, belohnen müssen sich die Spieler aber selbst.