St. Paulis von Borussia Dortmund ausgeliehener Verteidiger fällt länger aus. Die Teamärzte haben keinen Einfluss auf die Behandlung.

Hamburg. Eigentlich sollte Lasse Sobiech schon längst wieder das Trikot des FC St. Pauli tragen. Zum Trainingsstart Anfang Januar hatte der Innenverteidiger nach überstandenem Außenbandriss im Sprunggelenk die Vorbereitung aufgenommen. Was folgte, waren weitere schwere Rückschläge. Nun hat sich Sobiech erneut zu Rehamaßnahmen nach München begeben, wird dort zwei bis drei Wochen lang behandelt werden. Ein Comeback bei St. Pauli ist vorerst nicht absehbar.

Der 21-jährige Leihspieler von Borussia Dortmund klagt über schmerzhafte Entzündungen in den Füßen. "Durch meine Verletzungen habe ich mir einen falschen Laufstil angewöhnt", sagte Sobiech den "Ruhr Nachrichten". Von der neuerlichen Reha erfuhr St. Paulis Mannschaftsarzt Johannes Holz aus den Dortmunder Medien. Denn das Programm in München erfolgt in Absprache Sobiechs mit dem deutschen Meister und seinem Berater.

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Weil der groß gewachsene Defensivmann nur für die laufende Spielzeit ausgeliehen ist, hat St. Pauli keine Handlungsfreiheit. Die letzte Untersuchung durch die Hamburger Mediziner fand am 22. Februar statt. Danach übernahmen die BVB-Ärzte und ein Spezialist aus München. Holz erklärt: "Ein verändertes Laufbild oder auch Überlastungsprobleme der Füße können nach mehrmonatiger Verletzung natürlich auftreten. Die eigentliche Erstverletzung war Ende Februar aber ausgeheilt." Nach seinem ersten Reha-Aufenthalt in München hatte Sobiech von seinem Baseler Operateur Bernhard Segesser und Dortmunds Teamarzt Markus Braun die Freigabe für St. Paulis Trainingslager in Oliva Nova erhalten. Am ersten Tag, seinem 21. Geburtstag, zog er sich dort am unverletzten Sprunggelenk eine Außenbandverletzung zu. Trainer André Schubert entschied, dass sich Sobiech aber weiter in Spanien pflegen lassen und nicht sofort zu Behandlungen nach Hamburg zurückfliegen sollte.

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Am 17. Februar stand der Westfale für St. Paulis U23-Mannschaft gegen den VfB Lübeck über 90 Minuten erstmals wieder auf dem Feld. Zu früh, wie sich inzwischen herausstellte. Von "höllischen Schmerzen" berichtete der U21-Nationalspieler. "Profis wollen immer zu früh einsteigen", sagt Holz und fügt an: "Lasse gehört da sicher zu den besonders Motivierten." Nun muss sich der ehrgeizige Verteidiger gedulden. In München stehen spezielle Kraftübungen zur Entlastung der Füße auf dem Programm. Zudem muss Sobiech künftig Einlagen tragen.

Am Montag schaute er in der Allianz-Arena beim 1:1 gegen 1860 München seinen Kollegen zu. Ob Sobiech in der Endphase des Aufstiegskampfes noch einmal mitmischen kann, ist derzeit unklar. "Ich mache mir keinen Druck", sagt er. In den kommenden Monaten muss über eine mögliche Fortsetzung des Leihgeschäfts verhandelt werden. Einsätze auf St. Pauli würden die Entscheidung von Borussia Dortmund sicherlich erleichtern.